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VerdauungNieren (Urologie)Stimme

D

ie inneren Organe des Tigers sind die selben, welche auch alle anderen Katzenarten besitzen. Erweitert läßt sich auch sagen das alle Säugetiere vom Typ her die gleichen inneren Organe besitzen, also der Herz des Tigers sich nicht sehr stark vom Herz des Bären oder Menschen unterscheidet. Unterschiede in bei den verschiedenen Organen besteht meinstes in Größe und Leistungsfähigkeit. Es wäre jedoch viel zu aufwenidig auf jedes inneres Organ einzugehen. Deswegen möchte ich mich hier auf das Herz(-kreislaufsystem und Blut), die Nieren (und Urologie) und den Verdauungsapparat beschränkel. Als besondere Zugabe möchte ich mich noch mit einem besonderen "Organ" des Tigers, der Stimme, kurz befassen. Besondere andere Organe, wie das Jacobson'sche Organ oder auch das Gehirn möchte ich nicht weiter deuten, da deren Leistungspotentional praktisch auf der gesamten Homepage dargestellt wird. Die hier zu sehenden Texte stammen Teilweise aus Fachbüchern der Veterinärkunde. Eine Aufstellung der einzelnen Quellen ist im Expertenindex zu finden.

Beginnen möchte ich an dieser Stelle mit dem Organ, das sprichwörtlich der Motor eines jeden Lebenwesens ist, dem Herzen. Neben den Schemadarstellung möchte ich auch noch ein paar Angaben zum Herzen selber angeben und einige Fachbegriffe klären. Viele Begriffe werden auch in der Humanmedizin verwendet, so daß man sich vielleicht so eher zurecht finden kann. Stellt man sich einen Tiger völlig aufrecht gestellt vor, dann würde das Herz annähernd an der selben Position sitzten wie beim Menschen. In normaler stehender Art fällt es jedoch vielen schwer einzuschätzen wo das Herz nun ist. Es befindet sich dann in der vorderen mittleren Körperregion etwas rechts oberhalb des vorderen linken Schultergelenk (von der linken Seite aus gesehen).


Das Herz-Kreislauf-System versorgt nicht nur jede Zelle mit Sauerstoff und Nährstoffen, es entfernt auch Kohlendioxyd und Stoffwechselprodukte. Blut, vom Herzen gepumpt, befördert die Nährstoffe und die Abfallprodukte. Sauerstoffreiches Blut verläßt das Herz durch die Arterien und kohlendioxydreiches Blut kehrt durch die Venen zum Herzen zurück. Die Nährstoffe werden durch Blutgefäße im Darm und in der Leber aufgenommen und gelangen so in den Kreislauf. Stoffwechselprodukte, erzeugt von allen Zellen, werden von den Nieren aus dem Blut gefiltert und sodann in Urin verwandelt. Dieser komplexe Prozess findet fortwährend statt, ohne auch nur einen Herzschlag auszulassen. Aber manchmal treten Veränderungen am Herzen oder in der Blutzusammensetzung auf, welche den gesamten Körper in Mitleidenschaft ziehen können. Darum ist es so wichtig, das Herz-Kreislauf-System der Katze zu verstehen: die Strukturen, die es aufbauen, das Blut, das hindurchrinnt und die Krankheiten, die es befallen können. Festzuhalten ist auch, daß das Herz-Lungen-System eines Tiger nicht so leistungsfähig ist wie das eines Wolfes oder Hundes (aller hundeartigen). Das Herz-Lungen-System ist jedoch auf kurzen Strecken leistungsfähiger als das der Hundeartigen, deswegen ist der Tiger ein Jäger aus dem Hinterhalt heraus und braucht eine geringe Distanz zum Beutetier, während die Hundeartigen Hetzjäger sind.

Das durchschnittliche Katzenherz, das nur etwa den Zweihundertsten Teil des Körpergewichts der Katze wiegt, schlägt mehr als 350 Millionen mal während einer 13-jährigen Lebensdauer. Geschützt wird dieses vielbeschäftigte Organ durch das Pericardium, dem Herzsack, der das Herz umschließt. Obwohl es nicht lebenswichtig ist, schützt das Pericardium das Herz vor Überdehnung und Entzündungen. Es fixiert das Herz an seiner Position in der Brusthöhle und hält es in seiner Form. Somit läßt sich für einen adulten Tiger mit einem Gewicht von 250kg ableiten, daß sein Herz "nur" um die 1,25kg wiegt. Anderen statistische Angaben zu Herzschläge halte ich persönlich für nicht sinnvoll oder gar aussagekräftig. Von Zirkustieren ist bekannt, daß die durch den ständigen Stress des Umzuges eine fast permanent erhöhte Herzfrequenz haben. Eine Studie einer amerikanischen Universität in Kalifornien zog den Schluß, daß die Lebenserwartung von Zirkustieren etwas 30% unterhalb derer von freilebenden Tieren liegt.

Das Herz hat vier Kammern mit Klappen, die den Blutstrom regeln. Die Hauptvenen, die das Blut zum Herzen bringen, werden "vena cava" genannt. Das Blut gelangt zuerst in den rechten Vorhof und tritt durch die Tricuspidal-Klappe in die rechte Herzkammer. Diese zieht sich zusammen und schickt das Blut durch die pulmonische Klappe in die Lungenarterie. Das Blut kommt in die Lungen, wo es mit Sauerstoff angereichert wird. Das sauerstoffangereicherte Blut gelangt nun über die Lungenvene in den linken Vorhof des Herzens und wird durch die Mitral-Klappe in die linke Herzkammer geleitet. Wenn sich die linke Herzkammer zusammenzieht, schießt das Blut aus dem Herzen in die Aorta und zirkuliert nun durch den ganzen Körper. Der gesamte Vorgang wird vom sinoatrialen Knoten gesteuert und geschieht fortwährend, ohne Pause. Der sinoatriale Knoten ist der Schrittmacher, er sendet elektrische Impulse aus, die den Herzmuskel veranlassen, sich zusammenzuziehen. Es ist bei Katzen sehr selten, Probleme mit diesem Schrittmacher zu haben.

Das Herz reagiert auf elektrische Impulse ebenso wie auf Reize des Nervensystems. Ruht ein Tier, ist der Kreislauf verlangsamt. Wenn das Tier sich bewegt, verstärkt sich die Herztätigkeit, das Blut wird schneller durch den Körper gepumpt, mehr Sauerstoff erreicht die Zellen und mehr verbrauchtes Blut wird zum Herzen zurückgeleitet. Hormone und körpereigene Chemikalien können ebenfalls den Herzschlag beeinflussen. Adrenalin z.B. fördert einen schnelleren Herzschlag und das Tier kann schneller handeln. Die linke Herzkammer-Muskelwand ist dreimal so dick wie die rechte. Das liegt in der Distanz begründet, über die das Blut vom Herzen gepumpt werden muß. Die rechte Seite sendet das Blut nur bis in die Lungen, wohingegen die linke Seite das Blut durch das gesamte Kreislaufsystem des Körpers pumpen muß. Tricuspid- und Mitral-Klappe regulieren den Blutstrom durch das Herz.

Bei Tiger (allgemein Katzen) sind Deformationen dieser Klappen die häufigsten angeborenen Herzfehler. Ein Rauschen oder schmatzendes Geräusch zeigt an, daß Blut während der Herzkontraktion durch die Klappen fließt. Statt eine feste Sperre zu bilden, läßt die Klappe Blut wieder zurückfließen. Durch Abhören des Herzens mittels Stethoskop kann der Veterinär oft Herzklappenprobleme feststellen. Die Intensität und Lautstärke eines Herzgeräusches kann nichts über die Schwere des Klappenschadens aussagen. Herzgeräusche sind bei älteren Tigern sehr häufig. Einzelne Tigerwelpen werden mit Herzgeräuschen geboren und entwachsen ihnen dann; andere haben ein Leben lang Herzgeräusche ohne irgendwelche Probleme. Obwohl ungewöhnlich bei Katzen, können manche Herzgeräusche sich weiter entwickeln und durch Verstopfung ein Herzversagen verursachen. Dies scheint ein größeres Problem in zoologischen Gärten zu sein, als in einem Zirkus beispielsweise.

Erworbene Herzerkrankungen treten weit öfter auf als angeborene Herzprobleme. Drei Formen von Herzmuskel-Erkrankungen können bei Katzen auftreten: die erweiterte, die hypertrophische und die restriktive Cardiomyopathie. Alle diese Zustände beeinflussen die Funktion des Herzmuskels. Wenn die Pumpe zusammenbricht, gibt es keine ordentliche Zirkulation mehr. Die Aminosäure Taurin entfachte vor ungefähr 10 Jahren allgemeines Interesse, als einem kalifornischen Herzspezialisten auffiel, daß Katzen, die an Taurinmangel leiden, eher dazu neigen, eine Herzerweiterung zu entwickeln. Diese Entdeckung führte zu einer Neuzusammensetzung aller Katzenfuttersorten, damit sie einen höheren Anteil an Taurinen enthalten. Taurin ist auch ein wichtiger Bestandteil der Zusatzstoffe die Raubkatzen in zoologischen Gärten zum Essen beigemischt werden. Die Steigerung der Aufnahme der empfohlenen täglichen Taurinmenge hat ein deutliches Absinken dieser Herzerkrankung nach sich gezogen. Leider können feline Herzmuskelerkrankungen nur sehr schwer mit Medikation gemildert werden. Sehr häufig schreitet die Krankheit fort und endet mit Herzversagen.

Ein anderer Zustand, der mit schlechter Herzmuskelfunktion einher geht, ist die Thrombose. Eine Thrombose ist ein Blutklumpen, der zwar durch die großen Blutgefäße durchgleitet, jedoch in kleineren Blutgefäßen stecken bleiben kann. Setzt sich so ein Klumpen fest, ist die Blutzufuhr unterbrochen und eine Lähmung tritt auf. Gewebeteile, die von der Blutzufuhr abgeschnitten sind, sterben ab. Auch wenn Tierärzte durch Medikation den Knoten erfolgreich auflösen, ist das Wiederauftreten oder das Fortschreiten der Herzmuskel-Fehlfunktion wahrscheinlich.

Das Kreislaufsystem der Katze befördert Wärme, Hormone, Medikamente, Nährstoffe und Sauerstoff durch das gesamte System. Die Blut-Gehirn-Sperre verhindert, daß viele Wirkstoffe des Blutes in die cerebrale spinale Flüssigkeit und in das Zentralnervensystem gelangen. Der Rest des Körpers bekommt direkt oder indirekt die Wirkstoffe des zirkulierenden Blutes. Eine 250 kg schwerer Tiger hat ein Blutvolumen von circa 25 Litern Blut. Jede der Blutkomponenten - Plasma, rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen - haben eine spezifische Aufgabe und ihre gegenseitige Wechselwirkung dient dem Schutz der tierischen Körperfunktionen. Das Knochenmark speichert unausgereifte Blutzellen, bis sie benötigt werden.

Es gibt fünf Zellarten, die zu den weißen Blutkörperchen zählen. Neutrophile sind die zahlenmäßig stärksten weißen Blutzellen in einer normalen, gesunden Katze. Neutrophile töten Mikroorganismen, indem sie sie fressen. Monozyten fressen Mikroorganismen, sorgen aber auch für Entzündungen und scheiden immunologische Substanzen aus. Eosinophile sind spezialisierte Zellen, die Parasiten und verschiedene Allergene bekämpfen. Basophile, eine ungewöhnliche Art der felinen Blutkörperchen, sind Vermittler von Entzündungen. Dann gibt es noch zwei Arten von Lymphozyten: B-Zellen und T-Zellen. B-Zellen sind verantwortlich für die Produktion von Antikörpern. T-Zellen sind verantwortlich für zellenvermittelte Immunität. Bestimmte Krankheiten veranlassen bestimmte weiße Blutkörperchen zu reagieren.

Blutplättchen sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des Blutes, denn sie wirken wie ein Klebstoff. Sie bilden eine mechanische Sperre und fungieren als Katalysator für die Blutgerinnung, um einen ordentlichen Wundverschluß zu gewährleisten. Rote Blutzellen werden Erythrozyten genannt. Bei einer normalen Katze stellen sie ungefähr 35 % des Blutes. Die roten Blutzellen beinhalten Hämoglobin, welches für den Sauerstofftransport verantwortlich ist. Sauerstoffreiches Blut ist hellrot , sauerstoffarmes Blut dunkelrot. Obwohl rote Blutzellen nur ein einzelner Bestandteil des Blutes sind, sind sie für die rote Farbe des Blutes verantwortlich. An dieser Stelle möchte ich noch auf die Unterseite über Erkrankungen des Tigers hinweisen, und damit die Ausführungen über das Herz des Tigers schließen.

Als nächstes möchte ich mich mit dem Urogenitalen-System des Tigers beschäftigen. Wie bereits an mehreren Stellen erwähnt gelten die selben Schlußfolgerungen fast uneingeschränkt für alle anderen Katzenarten, egal ob Groß- oder Kleinkatze. Leider gibt es zum Tiger selbst nicht sehr viele Informationen, deswegen sind nachfolgende Informationen eher allgemein gehalten. Zum Glück habe ich jedoch Abbildungen gefunden die das Urogenitale-System des Tigers und der Tigerin getrennt zeigen.


Die Niere ist nicht nur Entgiftungsorgan. sondern sie regelt auch die "Pegelstände" des Körpers für Salze, für Wasser und die Höhe des Blutdrucks. Außerdem produziert die Niere Hormone. Mit der Harnproduktion wird der Körper entgiftet und das Gleichgewicht des Körperwassers und der Köpersalze aufrecht erhalten. Die Harnproduktion zerfällt in die 2 Hauptprozesse: Filtration des Harns und seine Weiterverarbeitung.

Zuerst wird Harn in den Nierenkörperchen durch Filtration gebildet, sozusagen aus dem Blut abgepresst. Dies gelingt, weil die winzigen Blutgefäße der Nierenkörperchen wasserdurchlässige Poren haben, im Gegensatz zu praktisch allen anderen Gefäßen. Durch diese Poren werden mit dem Wasser alle Giftstoffe des Körpers, die natürlicherweise im Stoffwechsel entstehen, abgefiltert. Bei einer Stoffwindel ist es ähnlich: Wasser und kleinere Substanzen gehen durch, größere Dinge nicht! Die Poren sind so groß, dass sie alle Giftstoffe durchlassen, aber nicht Eiweiße, Vitamine oder gar Blutzellen, die größer sind. Die Grenze der Porendurchlässigkeit liegt bei einem Molekulargewicht von 5-10.000. Findet sich aber doch Eiweiß im Urin, dann ist das ein untrügliches Zeichen, dass die Niere krank ist. Nach der Filtration wird der Harn weiterverarbeitet. Der Harn fließt also nicht direkt nach dem Filter in die Blase. Ganz im Gegenteil.

In den Harnkanälchen wird der Harn so konzentriert, dass nur etwa 1% des filtrierten Wassers und vieler Salze in der Blase erscheinen. Das bedeutet, dass etwa 99 des ursprünglich filtrierten Wassers (220 L pro Tag!) zurückgewonnen wird, zusammen mit weiteren wichtigen löslichen Blutbestandteilen wie Zucker und Salze. Die harnpflichtigen, d.h. die zu entgiftenden Substanzen verbleiben im Harn. Zu den bisher bekannten harnpflichtigen Giftstoffen gehören z.B. Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure. Die Harnkonzentrierung und damit die Rückgewinnung von Wasser, Salzen u.a. verbraucht viel Energie. Wenn die Niere nicht mehr voll leistungsfähig ist, also bei Krankheiten mit Niereninsuffizienz, dann funktioniert auch die Harnkonzentrierung nicht mehr vollständig. Solche Tiger produzieren mehr Urin als normalerweise und müssen daher häufiger z.B. auch nachts, die Blase entleeren. Für uns alle ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Wasser- und Salzgehalt unseres Körpers von Tag zu Tag kaum ändert.

Tiger können an einem Tag 10 Liter trinken und am nächsten Tag nur ½ Liter: Weder schwillt der Tiger an dem einen Tag um mehrere Kilogramm an noch trocknet er an dem anderen Tag aus. Gesteuert durch Hormone und durch das autonome Nervensystem hält die Niere den Wasserpegel des Körpers praktisch immer auf dem gleichen Niveau und gleicht die Urinproduktion der Trinkmenge an. Nur bei Flüssigkeitsmengen über etwa 22 - 42 Liter pro Tag oder unter ½ Liter gerät der Wasserstand aus dem Lot.

Auch der Salzgehalt des Körpers wird durch Niere von Tag zu Tag auf dem gleichen Niveau gehalten. Tiger können so die unterschiedlichsten Nahrungen aufnehmen die Niere regelt den Rest. Wie schafft es die Niere uns vor einer Überwässerung bzw. Austrocknung und einem Zuviel oder Zuwenig an wichtigen Salzen zu bewahren? Erstens wird über Hormone und Einflüsse des autonomen Nervensystems die Menge an Wasser verändert, die von der filtrierten Menge, immerhin 220 L pro Tag zurückgewonnen (rückresorbiert) wird. Zweitens kann die Filtration selbst den Erfordernissen angepasst werden. Hier wird z.B. bei sehr wenig Wasserzufuhr die Durchblutung der Niere vermindert und damit der Fluss durch die Glomeruli also die Filterorgane.

Viele werden sich wundern, dass die Niere auch den Blutdruck regelt. Tatsächlich ist dies der Fall. Zwar hat die Niere nichts mit kurzfristigen Schwankungen des Blutdrucks zu tun, aber mit dem langfristigen, generellen Niveau des Blutdrucks. Insbesondere der zu hohe Blutdruck ist sehr häufig bedingt durch die Niere. Der beste Beweis dafür sind die Ergebnisse der Nierenverpflanzung (Transplantation) bei Mensch und Versuchstier. Vereinfacht kann man sagen: Der Blutdruck folgt der Niere. Erhält also ein Versuchstier mit normalem Blutdruck die Niere eines Tieres mit hohem Blutdruck, dann geht der Blutdruck hoch und umgekehrt. Bei Nierenkranken, die eine Niere eines Verstorbenen transplantiert bekamen wurde Ähnliches beobachtet. Stammt die Leichenniere von einer Person mit normalem Blutdruck, dann ist auch die Chance sehr groß, dass der Empfänger nach der Transplantation einen normalen Blutdruck hat. Genrell lehne ich jedoch solche Tierversuche und Tierversuche generell ab. Auf den Aufbau der Niere selbt einzugehen erachte ich nicht für notwendig, wenn jedoch weiteres Interesse besteht, kann jeder mir eine EMail schreiben und ich sende ihm Links. Der Aufbau ist jedoch fast völlig dem Aufbau der menschlichen Niere gleich.

Auf die nähere Funktionsweise werde ich auch aus selbigen Gründen nicht weiter eingehen. Informationen zur Fortpfanzung selbst, sind jedoch in einem anderen Bereich meiner Homepage verfügbar. Hier zu kann man die Texte über das Paarungsverhalten des Tigers im Bereich über die Verhaltensweisen lesen. Ansonsten sind einige Begriffe bereits an den obigen Darstellung verdeutlicht, falls die Örtlichkeiten vorher unbekannt waren. Viel mehr möchte ich nicht über den urogenitalen Bereich (Urologie und Genitalien) des Tigers sagen und nun kurz mit der Leber und dem Verdauungsapparat fortfahren.

Leider gibt es zu dem Thema Verdauung nur recht wenige Abbildungen. Jedoch habe ich ein Bild des Verdauungsapparates gefunden, leider nur von einer "normalen" Hauskatze, jedoch besteht der Unterschied zum Tiger und den anderen Großkatzen lediglich in der Größe des Selbigen. Von daher hoffe ich, daß die Ausfürhungen trotzdem von Nutzen sind. Folgende Abbildung zeigt nun schematisch den Verdauungsapparat.

Zunge (1), Rachen (2), Speißeröhre (3), Leber (4), Gallenblase (5), Bauchspeicheldrüse (6), Pförtner/Magenausgangsringmuskel (7), Magen (8), Bilddarm (9), Grimmdarm (10), End-/Mastdarm (11), After (12), Nieren (13), Harnleiter (14), Harnröhre (15), Harnblase (16), Dickdarm (17), Krummdarm (18), Leerdarm (19), Zwölffingerdarm (20), Dünndarm (21), Luftröhre (22) und Kehldeckel (23).

Nahrung rangiert in den Top 10 jeder Katze an sehr hoher Stelle - wahrscheinlich höher als Catnip oder Kratzbaum, sogar höher noch als Streicheleinheiten von anderen. Manchmal benutzen die Zoo- oder Zirkuspfleger das Futter, um ihre Tiger zu bestechen, andere benutzen es, um die Aufmerksamkeit eines Tigers zu erregen. Aber außer seiner wichtigen psychologischen Wirkung erfüllt Futter die grundlegenden Bedürfnisse einer Katze nach Ernährung. Das Verdauungs-System umfaßt den tubularen Ernährungstrakt, der vom Mund bis zum Rektum (Mastdarm) reicht, als auch Leber und Bauchspeicheldrüse (Pankreas), welche ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielen. Von Natur aus haben Fleischfresser und Jäger wie Tiger ein auf die Verdauung von Beutetieren abgestimmtes System. Der Verdauungstrakt erfüllt sechs grundlegende Funktionen: Nahrungsaufnahme, Nahrungstransport, Zerkleinerung, Herauslösen der Nährstoffe, Verteilung der Nährstoffe und Beseitigung des Abfalls.

Während der Verdauung laufen komplexe chemische Prozesse ab. Enzyme besorgen das Zerlegen von großen Futterstücken in einfachere Bestandteile, die klein genug sind, Zellmembranen zu druchdringen. Diese einfachen Bestandteile sind die Nährstoffe, die die Zellen für ihre Energie und tadellose Funktion benötigen. Es sind dies Proteine, Aminosäuren, Kohlenhydrate, Fette und Lipide, Minerale, Vitamine und Wasser.

Am besten versteht man, wie das Verdauungssystem arbeitet, indem man den Weg der Nahrung über seine verschiedenen Stationen durch das System verfolgt. Der Tiger nimmt die Nahrungen mit ihren Zähnen und Lippen auf. Manche zerkauen die Stücke, andere schlucken sie im Ganzen. Im Mund wird die Nahrung mit Speichel angefeuchtet und vermengt, damit es leichter zu schlucken ist. Im Gegensatz dazu enthält der menschliche Speichel Enzyme, die die Aufspaltung der Nahrung bereits im Mund einleiten. Die Zunge befördert die Nahrung nach hinten durch den Rachen in die Speiseröhre. Sie befindet sich fast zur Gänze im Brustraum und ist jener Teil des Ernährungskanals, der den Mund mit dem Magen verbindet. Von der Speiseröhre gelangt die Nahrung sofort in den Magen.

Der Magen, der sich auf der linken Seite der Bauchhöhle hinter der Leber befindet, ist das dehnbare Reservoir für Nahrung und Flüssigkeit im Tigerkörper. Die in den Magen gelangte Nahrung wird hier mit Magensekreten vermischt. Drüsen scheiden Hydrochlorsäuren und Verdauungsenzyme aus, welche den Auflösungsprozess der Nahrung in Gang setzen, andere Drüsen scheiden Schleim aus, der die Schleimhaut, mit der der gesamte Ernährungstrakt ausgekleidet ist, dünn benetzt und sie vor den agressiven Säuren und Enzymen schützt. Ist die Nahrung mit den Säuren und Enzymen vermischt, wandert es in den Darmtrakt zur Verdauung und Ausscheidung.

Drei Teile stellen den Dünndarm dar. Vom Magen gelangt das Futtergemisch in das kürzeste Segment, das Duodenum. Während es das Duodenum passiert, wird ihm noch Galle zugesetzt. Von grünlicher bis gelblicher Farbe ist Galle eine Flüssigkeit, die die Magensäure neutralisiert, Fette bindet und abscheidet und erste Abfallstoffe befördert. Galle entsteht in der Leber, wird in der Gallenblase gesammelt und gelangt durch den Gallengang zum Duodenum.

Während die Nahrung, nun mit Galle angereichert, weiter durch das Duodenum wandert, weden ihm Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zugesetzt. Die Bauchspeicheldrüse liegt entlang dem Duodenum und entleert seine Enzyme durch den Pankreasgang in den Darm. Die Ausscheidungen der Pankreasdrüse neutralisieren ebenfalls die Magensäuren und die Enzyme helfen bei der Verdauung von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Ohne diese Enzyme wäre der Körper nicht in der Lage, die Nährstoffe aufzunehmen, weil sie nicht genügend zerkleinert wären, um durch die Darmschleimhaut ins Blut zu gelangen. Die Darmschleimhaut weist mikroskopisch kleine, fingerähnliche Gebilde auf, sogenannte Villi, die mit noch kleineren Mikrovilli bedeckt sind. Diese Einteilung vergrößert die insgesamte Oberfläche der schleimhautbedeckten Darmröhre und sorgt für vermehrte nährstoffdurchlässige Fläche.

Auf das Duodenum folgt das Jejunum, der größte Teil des Dünndarms, der bis zu acht Windungen haben kann. Das Jejunum ist der nährstoffdurchlässigste Teil des Verdauungstraktes. Kapillaren in den Mikrovilli befördern die Nährstoffe zu größeren Venen, die zur Eingangsvene (Portal-Vene) zusammenlaufen. Die Portalvene trägt die Nährstoffe zur Leber, wo sie gefiltert und weiter bearbeitet werden. Material, das durch das Jejunum gegangen und nicht von den Mikrovilli aufgenommen wurde, wandert weiter in das Ileum, das den Dünndarm mit dem Dickdarm verbindet.

Der erste Teil des Dickdarms ist das Cecum. Es ist vergleichbar mit dem menschlichen Appendix, weil es ein Darmanhängsel ohne lebenswichtige Funktion ist. Das Cecum geht in den Dickdarm (Colon) über, welcher für die Wasseraufnahme zuständig ist und wo die Darmausscheidungen geformt werden. Wo der Dickdarm durch das Becken tritt, wird er zum Mastdarm. Nicht jedes Nahrungsteilchen und jeder Tropfen Wasser wird während seiner langen Reise durch den Verdauungstrakt vom Körper aufgenommen, manche Teile sind unverdaulich. Diese Überbleibsel bilden die Fäkalien. Der Mastdarm sammelt die Fäkalien, bis sie den Körper durch den Analgang und Anus verlassen.

Gehen wir zurück zu dem, was passiert, wenn die Nährstoffe durch die Portalvene zur Leber wandern. Die Leber einer Katze hat vier Lappen und füllt etwa ein Viertel des Bauchraumes. Die Leber ist ein äußerst interessantes Organ mit hunderten Funktionen, nicht alle im Dienste der Verdauung. Einige ihrer wichtigsten Funktionen ist die Erzeugung von Proteinen, Speicherung von Kohlehydraten, Fettumwandlung und die Entfernung von verbrauchten roten Blutzellen und diversen Abfallprodukten aus dem Blut.

Die Leber reguliert auch den Nährstoffspiegel im Blut. Die Nährstoffe haben nun eine Form, die auf zellulärer Ebene gebrauchsfähig sind. Das Blut, das durch die Leber wieder in den Kreislauf gelangt, ist mit den Nährstoffen angereichert und versorgt die Zellen im gesamten Körper des Tigers. Weil das Blut auf seinem Weg vom Darm durch die Leber geht, ist diese vielen infektiösen Einflüssen, Stoffwechselprodukten und Giften ausgesetzt. Dank der Eigenschaft, sich rasch zu regenerieren, sind jedoch Schäden nur vorübergehender Natur. De facto könnten 70 bis 80 % der Leber beeinträchtigt sein, ehe Funktionsstörungen bemerkbar wären.

Ein sehr bekanntes Zeichen von Lebererkrankung ist die Gelbsucht, eine gelbliche Verfärbung der Haut, Schleimhäute und/oder Blutplasma. Die gelben Pigmente rühren von einem Stoffwechselprodukt, genannt Bilirubin. Ein hoher Bilirubinspiegel im Plasma führt zu einem hohen Spiegel im Urin und verfärbt ihn dunkelorange. Es gibt zahlreiche Ursachen dafür, doch die bei Katzen verbreitetste ist ein schlechter Gallenfluß. Gelbsucht ist bei einer Katze niemals ein normaler Zustand.

Als letztes zu diesem Thema möchte ich mich auf die Stimme des Tigers konzentrieren. Informationen wann Katzen welchen Laut erzeugen um Emotionen oder andere Dinge auszudrücken findet man im Bereich "Stimmlage" unterhalb von Körpersprache und Verhalten. Zwischen den großen und den kleinen Katzen gibt es allerdings nun mehrer Unterschiede. Auf diese möchte ich kurz eingehen und noch ein paar allgemeine Dinge klären.

Die meisten Menschen kennen den Klang des Katzenschnurren nur von unseren Hauskatzen. Diese können durchgehend, über mehrer Stunden sogar, während des Ein- und Ausatmens schnurren. Von den Großkatzen, wie dem Tiger, ist bekannt, daß diese "nur" beim Ausatmen schnurren können. Dies wird auf einen der anatomischen Hauptunterschiede zwischen Groß- und Kleinkatzen zurückgeführt, den sogeannten Zungenbein-Apparat. Während dieser bei den Kleinkatzen vollkommen verknöchert ist, ist er bei den Großkatzen nicht knöchern zusammengewachsen, sondern er ist durch ein elatisches Band verbunden. Auf diesem Umstand führt man auch die Tatsache zurück das klein Katzen nicht brüllen können, während das elatische Band bei den Großkatzen nachgibt und so das nötige Volumen geschaffen wird.

Wie dieser charakteristische, behaglich klingende Katzenlaut zustande kommt, ist trotz vieler Untersuchungen noch nicht völlig klar. In Grzimeks Tierleben steht beispielsweise die eben beschriebende Theorie. Diese Theorie geht davon aus, daß das Schnurren durch den Luftstrom über die Stimmbänder zum großen Teil produziert wird. Die andere Theorie, welche immer noch zahlreich verfochten wird, geht davon aus, daß das Schnurren nichts mit dem restlichen Stimmapparat zu tun hat, sondern von zirkulierendem Blut in Bereich der Kehle erzeugt wird. An dieser Stelle möchte ich mich mit meiner Meinung jedoch streng zurückhalten, da dies offenbar ein echter wissenschaftlicher Zankapfel ist, auch wenn auf den ersten Blick die Antwort eindeutig erscheinen mag. Schnurren gilt als Zeichen von Wohlbehagen und als Beruhigungslaut (Muttertiere beruhigen damit ihre Jungen). Da leidende und auch sterbende Katzen oft schnurren, kann es nicht nur ein Ausdruck von Wohlbehagen sein. Wahrscheinlich will die Katze damit sagen: Ich bin friedlich gestimmt, tut mir nichts.

Die anderen Laute die Tiger und Katzen von sich geben findet man auf den oben angegeben Seiten beschrieben. Obwohl man streng gesehen nicht von "brüllen", sondern viel mehr von sehr voluminösen Fauchen sprechen sollte, wird selbt in Fachbüchern gerne auf dieses bereits eingebürgerte Wort zurück gegriffen. Mit diesen Worten möchte ich meine Aussführungen über die Anatomie der inneren Organe des Tigers abschließen. Leider gab es nicht zu alles Themen immer ausreichend Bilder und Beschreibungen, jedoch hoffe ich, daß es mir gelungen ist alles adäquat zu umschreiben.

Falls es noch weitere Fragen gibt, kann man mir hier einfach eine EMail schreiben:


© 2002 by Marc "Sesshoumaru" Meiner