Einleitung
Indien: Daten & Fakten
Zahlenwerk (Sprache & Religion)
Land und Bundesorganisation
die Menschen (Sitten...)
Kultur und Maharajas
indisches Essen und Eßkultur
Politik (Gandhi, Unabhängigkeit)
Kashmir Konflikt
Landschaft, Tierwelt, Parks
Wirtschaft, Verkehr, Bildung
Indiens Tiger
Sehenswertes und Weltkulturerbe
k Startseite
k Lebensraum

W

ir alle kennen Indien als das Land des Tigers. Jedoch wissen nicht viele Menschen ausserhalb von Indien viel über dieses Land. Wie ein Territorium beschaffen sein muß, damit ein Tiger überleben kann, daß haben wir bereits an anderer Stelle erfahren bzw. können es dort nachlesen. Hier möchte ich das Land Indien, seine Geschichte, Kultur und Natur hervorheben, natürlich werden auch Tiere und der Tiger immer wieder im Gespräch sein.

Zu Beginn möchte ich eine kleine Übersicht der wichtigsten Daten von Indien geben. Auf die Fläche bezogen ist Indien mit 3.287.590 Quadratkilometern das siebtgrößte Land der Erde mit einer Nord-Süd-Ausdehnung 3200km und einer West-Ost-Ausdehung von 2700km. Von des Gesamtfläche sind allerdings rund 314.400 km² mit Wasserbedeckt und somit 2.973.190 km² eigentliches Land. Damit ist Indien mehr als neun mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Zu einer Grenzlänge von 14.103km von denen 4.053km gemeinsam mit Bangladesh, 605km mit Bhutan, 1.463km mit Burma, 3.380 mit China, 1.690 mit Nepal und 2.912km sind, kommen noch circa 7.000km Künstenlinie über die Indien verfügt. Auf einem Globus findet man Indien bei den Koordinaten 8° 04' 00" (gesprochen 8 Grad 4 Minuten 0 Sekunden) und 37° 06' 00" nördlicher Breite sowie 68° 07' 00" und 97° 25' 00" östlicher Länge. Der niedrigste Punkt Indiens liegt bei Null Metern über Meeresspiel, also auf Meeresniveau angrenzend an den indischen Ozean. Die höchste Erhebung des Landes ist im Norden der Kanchenjunga im Himalaya-Massiv mit 8,598m. Der mit einer Höhe von 8.846m höchste Berg der Welt, der Mount Everest (tibetanisch Chomolungma, „Göttin-Mutter"), liegt nur wenige 100km entfernt zwischen Nepal und Tibet.

Zusammen mit Pakistan und Bangladesh bildet die Republik Indien (amtlich; Bharat (Hindi)) den indischen Subkontinent. Die Statisitk von 2002 gibt an, dann von der Gesamtfläche Indiens etwa 54,35% urbar/nutzbar gemacht werden. Die Flächen für die permanente Gertreidefelder werden jedoch lediglich mit 2,66% ausgewiesen. Die restlichen 42,99% sind Dschungel (ca 21,4%), Bergregionen, Sümpfe und anderes bisher als unwegbar eingestuftes Land. Bezogen auf die gesamte Fläche sind rund 17% (2001) des Landes bewässert.

Weg von den geographischen Begebenheiten möchte ich ebenfalls noch einen ebenfalls kurzen Überblick über die Bevölkerungsstruktur Indiens liefern. China ist das einige Land auf der Erde das mehr Einwohner als Indien hat. Geschätzte 1.045.845.226 (~ 1 Milliarde) Menschen lebten Mitte 2002 in Indien. Im Gegensatz dazu lebten in China rund 1.284.303.705 (~ 1,2 Milliarden) Menschen, also etwa 22% mehr. Die Altersstruktur ist der Deutschen sehr ähnlich, jedenfalls in der Mittelschicht. Kinder unter 14 Jahren stellen in Indien 32,7% der Bevölkerung da (Deutschland: 15,4%). Von diesen Kindern sind schätzungsweise 175.858.386 männlich (51,4%) und 165.724.901 weiblich (48,6%). Die darauffolgende Schicht der Altersphyramide reicht von 15 bis 64 Jahren. Diese Schicht stellt mit 62,6% (Deutschland: 67,6%) das Gro. Von diesen 67,6% sind wiederum 338.957.463 männlich (51,7%) und 316.063.497 weiblich (48,3%). Bei der ältesten Schicht von 65 Jährigen oder älteren liegt der Gesamtanteil der Bevölkerung in Indien bei 4,7% (Deutschland: 17,0%). Auch hier zeichnet sich eine ähnlich Aufteilung ab, mit 24.975.465 Männern (50,7%) und 24.265.514 Frauen (49,3%).

Für die Bevölkerung Indiens wurde eine beachtliche Wachstumsrate von 1,51% festgestellt (das Zahlenwerk bezieht sich auf 2002, wenn nicht anders ausgewiesen). Umgerechnet in absolute Werte wächst die Bevölkerung Indiens um 24.880.000 Menschen. Rechnerisch ergibt sich darauf ein Wachstum von 2,38%, jedoch liegt in Indien die Kindersterblichkeit bei ca. 8,62 Toten auf 1000 Geburten. Die Sterblichkeit unter den Geschlechtern überwiegt bei knapp 57,4% bei den Jungen, entgegen den 42,6% bei den Mädchen. Das Gesschlechterverhältnis über alle Schichten und Gruppen hinweg liegt bei 1,07 Männern auf eine Frau. Sieht man auf die absoluten Jahren wird das aber nicht verwundern. Kein Faktor für den Bevölkerungszuwachs ist die Migration, welche mit -0,07 Migranten auf 1000 Brüger praktisch gleich Null ist - kein Ab/Zuwanderung. Die Sterblichkeit bei Kindern im Säuglingsalter liegt mit 61,47 Toten auf 1000 Säuglinge beträchtlich höher als die Kindersterbichkeit insgesamt. Dieser Umstand ist auf die teilweise schlechte medizinische Versorgung zurück zu führen. Trotzdem errechnet sich über alle Frauen Indiens hinweg ein Durchschnitt von 2,98 Geburten pro Frau. Dies alles bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 62,55 Jahren für Männer und 63,93 Jahre für Frauen. Wer noch mehr Zahlenwerk über Indien erfahren will, der sollte sich den nächsten Absatz durchlesen, wer genug von Zahlen hat kann den Abschnitt überpringen.

Sprache ist in Indien ein großes Thema, da es zahlreiche Sprachen und Dialekte gibt. Am besten kann man die Vielzahl der Sprachen in einer kleinen Tabelle auflisten. Zu sehen ist nachfolgend der Namen der Sprache in der Linken Spalte und der Anteil an der Bevölkerung der diese Sprache spricht in der mittleren Spalte. Die rechte Spalte sind die absoluten Zahlen an Menschen die diese Sprache sprechen.

Name:
Anteil:
absolut:
Hindi
38,77%
405.474.194
Telugu
07.96%
83.249.280
Bengali
07.56%
79.065.899
Marathi
07.28%
76.137.532
Tamilen
06.56%
68.607.447
Urdu
05.18%
54.174.783
Gujarati
04.87%
50.932.662
Kannada
03.95%
41.310.886
Malayalam
03.81%
39.846.703
Oriya
03.36%
35.140.400
Punjabi
02.73%
28.551.575
Assamese
01.18%
12.340.974
Bhili/Bhilodi
00.65%
6.797.994
Santhali
00.62%
6.484.240
Kashmiri
00.47%
4.915.473
Gondi
00.29%
3.032.951
Sindhi
00.29%
3.032.951
Konkani
00.23%
2.405.444
Dogri
00.22%
2.300.859
Tulu
00.20%
2.091.690
Kurukh
00.19%
1.987.106
Nepali
00.18%
1.882.521
Khandeshi
00.17%
1.777.937
Manipuri
00.13%
1.359.599
andere
03.15%
32.944.125


Wie man hier sehr schön erkennen kann gibt es eine vielzahl an einzelnen Sprachen in Indien und seinen Regionen. Wenn wir uns vor Augen führen, daß alleine die zweithäufigste Spache (Telugu) von etwas gleich viel Menschen gesprochen wird, die in der Bundesrepublik Deutschland leben, dann sollte uns bewust werden, daß die Welt alles andere als nahe an einer Einheitssprache ist. Alleine Hindi wird von so vielen Menschen gesprochen, wie es Menschen mit Englisch als Muttersprache gibt. Würden Nationen wie Indien oder gar China alleinig auf ihre Sprache bestehen, dann hätten Sprachen wie Englisch, Deutsch oder Französisch einen Stand auf verlorenem Posten. Die Sprachen Indiens zu lernen ist eine Aufgabe die mehr als einem Menschenleben würdig ist. Bedenkt man, daß bei den oben gelisteten Sprachen ältere und historischere Sprachen wie Sanskrit fehlen, dann sehen wir die Indiologie (Wissenschaft der indischen Sprache/n) mit anderen Augen.

Bei den Religionen machen es sich alle Statistiker gerne einfach, indem sie ab einer gewissen Änhägerzahl von Sekte sprechen. Wir sollten aber bedenken, daß auch das Christentum einmal als Sekte begonnen hat, zumindest nach den moderen Maßstäben, welche Kirchen heute selbst anwenden um sich abzugrenzen. Indiens "Hauptreligion" ist der Hinduismus, der auch originär aus dem alten Indien stammt. Auf einer seperaten Seite kann man mehr über diese Religion erfahren, da sie einen essentiellen Teil der "indischen Seele" ausmacht. Jedoch ist Indien tollerant und so kommt folgende Zusammensetzung zustande:

Name
Anteil
absolut
Hindus
80.30%
839.813.716
Muslime
11.00%
115.042.975
Christen
03.80%
39.742.119
Sikhs
02.00%
20.916.905
Buddhisten
00.70%
7.320.917
Jain
00.50%
5.229.226
Zoroastrian
00.01%
104.585
andere
01.70%
17.779.369

Die ersten Religionsform die uns aus Indien bekannt ist, ist die wedische Religion, welche wir ins 7te bis 8te Jahrhundert vor Christus zurück verfolgen können und aus dem Brahmanismus hervorging. Zu dieser Zeit wurden grundlegene Begriffe des Religion geschaffen. Unter ihnen war "karman" (Weiterwirken der Taten), "âtman" (Einzelseele) und "samsâra" (Wiedergeburt). Auf diesen Begriffen beruht der Kreislauf der Seele und das die Taten des vorhergehenden Lebens das aktuelle Leben beeinflussen. Die höchste Bestrebung ist das entkommen aus diesem Kreislauf ins Nirvana. Wie man unschwer erkennen kann sind die Wuzeln der wedisch-brahmanische Religion deutlich im Hinduismus zu sehen. Abseits der Religion der Prister und Theologen hat sich im Volk der Glaube an die Hauptgötter Vishnu und Shiva, deswegen heissen die Hauptkonfessionen auch Vischnuismus und Shivaismus. Etwas später entstanden Religionen die sich mit der Erlösung beschäftigem, wie beispielsweise Buddhismus und Dschainismus (6tes bis 4tes Jahrhundert v. Chr). Während der Buddhismus vom Hindusismus in Indien weitgehend verdrängt wurde, hat sein "Export" nach Zentralasien ihn ebenfalls zu einer Weltreligion aufsteigen lassen.

GaneshaDurch die Türkische und Arabische Besetzung von Nordindien zwischen 8tem und 13tem Jahrhundert n. Chr. hat der Islam mehr und mehr Einzug in Indien gehalten. Er spielt jedoch im Vergleich zum Hinduismus keine große Rolle (Bild links: Ganesha). Diese Tatsache hat immer wieder zu Spannungen geführt, welche teils auch kriegerisch ausarteten. Aus diesem Grund wurde von Govind Singh Mitte des 17ten Jahrhunderts die Sikhs Religion gegründet, um die großen Religionen näher zu bringen. Nachdem der Guru der Sikhs Govind Singh den Märtyrertod durch Islamisten fand, schlug die Stimmung stark um. Heute sind die Sikhs erklärte Todfeinde des Islam. Christen sind im 4ten Jahrhundert in den indischen Westen gekommen und wurden sehr lange Zeit als "Thomaschristen" bezeichnet. Missionarisch sind die christlichen Kirchen seit dem 16ten Jahrhundert tätig, jedoch mit mässigem Erfolg - vielleicht sollte man von soetwas generel Abstand nehmen. Der Parsismus war in Indien eh und je nicht stark, da nur vereinzelte Anhäger im Zuge des Islamisierung Persiens (heutiger Iran) von dort nach Indien fliehen konnten. Weitere Informationen über die Religion sind über einige Links im Text verfügbar.


Als Land ist Indien in 28 Bundesstaaten und 7 Territorien unterteilt und wird zentral von Neu Dephli aus regiert. Die einzelnen Bundesstaaten organisieren sich ihrerseits ähnlich der Bundesstaaten anderer Länder. Es gibt Lokalregierung und ein mehr oder weniger dicht geflochtenes Justiznetz. Auf Landeseben gibt es den obersten Gerichtshof und für andere Organisationseinheiten noch Ober-, Distrikt- und Friedensgerichte. Gesondert zu erwähnen sind die Panchayat-Gerichte die auf Dorfebene angesiedelt sind. Dort wird teilweise das behandelt, was vielerorts unter Bagatellfälle laufen würde. Es gibt jedoch auch ernstere Fälle vor diesen Gerichten, wenn die übergeordneten Instanzen nicht erreichbar oder ausgelastet sind. Die indischen Bundesstaaten und Territorien im Überblick:

Bundesland
Hauptstadt
Fläche (km²)
Andhra Pradesh
Hyderabad
275.045
Arunachal Pradesh
Itanagar
83.743
Assam
Dispur
78.438
Bihar
Patna
*173.877
Goa
Panaji
3.702
Gujarat
Gandhinagar
196.024
Haryana
Chandigarh
44.212
Himachal Pradesh
Simla
55.673
Jammu & Kashmir
Srinagar
222.236
Karnataka
Bangalore
191.791
Kerala
Trivandrum
38.863
Madhya Pradesh
Bhopal
*443.446
Maharashtra
Mumbai/Bombay
307.713
Manipur
Imphal
22.429
Meghalaya
Shillong
22.429
Mizoram
Aizwal
21.081
Nagaland
Kohima
16.579
Orissa
Bhubaneswar
155.707
Punjab
Chandigarh
50.362
Rajasthan
Jaipur
342.239
Sikkim
Gangtok
7.096
Tamil Nadu
Madras
130.058
Tripura
Agartala
10.486
Uttar Pradesh
Lucknow
*294.411
West Bengal
Calcutta
88.752
Chhattisgarh*
Raipur
135.000
Uttaranchal*
Dehradun
51.125
Jharkhand*
Ranchi
75.834

*= Im Zuge einer Gebietsreform wurden im Oktober 2000 drei neue Bundesstaaten gebildet. Die Angaben über die Größe und die Hauptstadt dieser Bundesstaaten stammt von der Homepage der indischen Regierung und der Bundesländer selbst.

Bundesterritorium
Hauptstadt
Fläche (km²)
Andamanen & Nikobaren
Port Blair
8.249
Chandigarh
Chandigarh
114
Dadra & Nagar Haveli
Silvassa
491
Daman & Diu
Daman
112
Delhi
Neu-Delhi
1.483
Lakshadweep
Kavaratti
32
Pondicherry
Pondicherry
492

Die mittlere Bevölkerungsdichte in Indien (bezogen auf Landmasse und nicht Gesamtfläche) beträgt 351,76 Menschen pro Quadratkilometer. Zum Vergleich beträgt die Bevölkerungsdichte in Deutschland etwa 238,39 und ist somit um rund 32,2% geringer. EthnischeG Gruppen innerhalb der Bevölkerung der einzelnen Regionen sind mit 72% die Indoarier, zu 25% die Dravidianer, zu 25% die Mongolen und weitere 3% verschiedenster Herkunft. Unter den 3% befinden sich beispielsweise zur Zeit (2003) circa 3000 Deutsche mit festem Wohnsitz in Indien. Von den über eine milliarde Menschen leben nur rund 55 Millionen Menschen in größen Städten. Die große Überzahl der Menschen wohnt in etlichen kleinen Gemeinden auf dem Land oder im Dschungel. Die wichtigsten Großstädte Indiens im Überblick:

Mumbai/Bombay 9.925.891; Delhi 7.206.704; Calcutta 4.399.819; Chennai (Madras) 3.841.396; Bangalore 3.302.296; Hyderabad 3.145.939; Ahmadabad 2.954.526; Kanpur 1.879.420; Nagpur 1.624.752; Lucknow 1.619.115; Pune 1.566.651; New Delhi 301.297;

Wie man erkennen kann ist die größte Stadt Indiens nicht die Hauptstadt oder deren altes Zentrum, sondern Bombay. Im Vergleich mit den größen Städten dieser Erde sieht jedoch sogar Bombay wie ein Vorort aus. Man denke an Mexiko City, die größte Stadt der Welt, mit rund 31 Mio. Einwohnern oder das chinesische Pendant Chongqing mit 30,4 Mio. Einwohnern. Um die größe dieser Metropolen zu verdeutlichen sei angemerkt, daß Chongqing etwa eine Fläche von der größte Hessens bedeckt. Somit kann man auch Berliner Metropolenansprüche getrost hinunter spülen, wenn sogar Städte wie Bombay nicht heran kommen.


Mit den obigen Angaben möchte ich nun aber die Ebene der Zahlen und Anteile verlassen und mich mehr mit der "indischen Seele", den Leuten, der Natur und ihrer Kultur beschäftigen. Gegen Ende dieser Seite kommen nocheinmal etliche Zahlen, welche die wirtschaftliche Kraft Indiens wieder spiegeln, dazu jedoch erst später mehr.

Getreu der indischen Tradition der durch die Eltern ausgehandelten Heiraten, noch bevor die Kinder geboren waren teilweise, wird auch heute noch oftmals das Leben durch die Eltern geplant, genau wie das Leben der Eltern selbst durch deren Eltern geplant wurde. Je nach dem wie modern die Familie ist, wird den betroffenen mehr oder minder Mitsprache eingeräumt. Eine der heiligsten Begebenheiten im Leben eines Inders ist die Hochzeit. Dementsprechend wird diese auch besonders prunkvoll Zeremonien, Feiern und Bankette. Eine Ehe hat über den Tod hinaus bestand, somit kann man nur einmal im Leben heiraten (richtet man sich nach diesen Traditionen). Das Leben der meisten Inder richtet sich nach diesen Traditionen, weswegen die Inder allgemein als sehr religiös gelten. Heute machen Familien mit vielen Kindern die Mehrheit der Familien in Indien aus. Da in der indischen Philosophie das Wohl der Familie über dem Wohl des einzelnen Mitglied steht, konnten auch die Betrebungen der indischen Regierung nach einer Geburtenkontrolle bisher nicht furchten. In vielen sozialen Schichten Indiens sind Kinder der einzige Reichtum und die einzige Altersabsicherung. Möglichst viele Kinder können ihre alten Eltern einfacher und besser ernährend als wenige. Eine zynische Theorie zu diesem Zusammenhang geht davon aus, daß eine Armut eine Bevölkerungsexplosion nicht nur nach sich zieht, sondern auch bedingt. Armut als Grund für Bevölkerungsexplosion ist nachvollziehbar, ähnlich wie der Umstand das eine Bevölkerungsexplosion die Armut schürf. Hier zeigt sich in stark vereinfachen Zügen, daß ganze Bevölkerungsegmente in diesem "circulus vitiosus" (Zirkelschluss oder Teufelskreis) feststecken und andere sogar mit hinein ziehen können. Anhand dieser Fakten kann man auch ableiten, wieso viele Großfamilien zusammen oder nicht weit auseinander wohnen und warum sehr viele Frauen der "mittleren" und "unteren" Schicht einer Erwebstätigkeit nachgehen müssen. Es ist schier eine wirtschaftliche Notwendigkeit, um unter Vernachlässigung der eigenen Leistungsfähigkeit (Familien macht mehr als Spass, sondern auch Arbeit) das überleben der Familie als Ganzes zu sichern.

In den ländlichern Regionen Indiens hat sich als Freizeitsport neben klassischen indischen Spielen und allgemeinen Klassikern aus unserer Jungend auch der Fussball als Breitensport etabliert. Der ältere Teil der Bevölkerung geht immer noch leichterer Beschäftigung nach, spielt ebenfalls z.B. Schach und bilden einen zentalen Punkt um Erfahrung und Weisheit an die nachfolgenden Generationen weiter zu geben. Auch das, was die Europäer Stammtisch nennen würden, ist in sehr weiten Teilen der Bevölkerung etabliert. In größeren Städten und Ballungszentren gibt es einen durchaus mit europäischen Maßstäben zu vergleichendes Freizeitangebot, wie beispielsweise Kino, Schwimmbäder und Club-Einrichtungen. Aus der englischen Kolonialzeit sind Spiele wie Kricket, Golf, Polo oder Hockey durchaus etabliert. Zudem bilden sich auch Fußballvereine. Neben diesen Sportarten gibt es über das ganze Jahr verteilt auch religiöse und kulturelle Festivitäten.

Eine der wichtigsten Regeln im Umgang untereinander, mit Gästen oder auch Menschen aus anderen Ländern ist die Einhaltung der grundsätzlichen Umgangsformen. Je nach Region in Indien verschieden gibt er auch verschiedene Begrüßungen, die zwar nicht verlangt werden, einem gerade als Fremden aber viele Bonuspunkte verschaffen. Während im Gro des Landes der typische Gruß "Namaste" ist wird im Süden auch häufig mit "Namaskrama" gegerüßt. In beiden Fällen egt man die Handflächen aneinander, sodass die Fingerspitzen unter dem Kinn nach oben zeigen. Auch war für europäer schon Heimatgefühle aufkommen läst wie "hi" ist im Alltag gebräuchlich. Möchte man die Betonung mehr auf Höflichkeit legen werden Männer mit Titeln wie "Shri" und Frauen mit Titeln wie "Shreemati" angesprochen. "Shreemati" ist jedoch für verheiratete Frauen bestimmt. Unverheiratete Frauen bekommen an hieren Nachnamen ein "ji" angehängt oder werden auch mit dem Titel "Kumari" angesprochen. Möchte man neben Höflichkeit auch Respekt bekunden oder einen höhren Beatmen oder Vorgesetzten grüßen, fügen die meisten Inder eine leichte Verbeudung hinzu (kein Kniefall). Wer auf jemanden trift der die rechte Hand hebt und seinen Zeigefinger auf die Stirn legt und mit den anderen Fingern nach oben zeigt, kann sich sicher sein, daß er von einem muslimischen Inder gegrüßt wurde, der dies meist im Rahmen des Salaam macht.

Im Umgang mit Einladungen werden oft böse Schnitzer begangen. Als erstes sollte man sich vor Augen führen, daß man in einem anderen Kulturkreis befindlich ist. So ist es ülblich, wenn man zum Essen eingeladen wird, den Gastgebern Blumen (nicht nur bei Frauen), Süßigkeiten oder auch Früchte zu schenken. Ist der Anlass offiziell oder ein gesellschaftlicher Ereigniss so bekommen Gäste beim betreten des Hauses des Gastgebers sehr oft einen Blumenkranz umgehangen. Man sollte bedenken, daß man nicht auf Hawai ist und dann einfach weiter gehen. Zum Zeichen der Demut sollte man diesen Kranz alsgleich wieder abnehmen und in der Hand halten. Egal weswegen man eingeladen wurde bekommt man Tee oder Kaffe sowie Süßes angeboten. Bei Einladungen in heilige Stätten wie Tempel erhält man als Gastgeschenk heiliges Wasser aus dem Ganges, etwas Safranpulver und hin und wieder auch verschiedene Speisen zum Symbol der Segnung (oder Prasad) durch die Götter angeboten. Es handelt sich bei einem Tempel nicht um einen Basar an dem jemand etwas verschachern will. Es gehört zum Respekt vor dieser Stätte diese Gaben anzunehmen, ebenso wie das Frauen ihren Kopf bedecken.


Aus Indien stammt die zweiälteste uns bekannte Hochkultur überhaupt. Die älteste Hochkultur war die von Mesopotamien (heutiger Irak). Die Kultur der Harapp erstand um das 4ten Jahrtausend v. Chr und bildete sich im heutigen Pakistan und Nordwesten von Indien auf dem indischen Subkontinent. Diese Kultur wurd auch als Induskultur bezeichnet. Dieses wertvolle gut des indischen Kulturraums verwendete damals bereits backsteinbauweise für Häuser und ganze Städte. Desweiteren existierte ein ausgeklügeltes Kanalsystem. Zu erwähnen das Schrift und Ackerbau (Pflug) bereits bekannt waren ist wohl hinfällig, soll aber sicherheitshalber getan werden.

Diese Kultur hat sich bis ins heutige Indien hinein retten können. Obgleich der Niedergang des Reinkultur um 1500 v. Chr. stattfand, konnten sich zahlreiche Elemente der Induskultur trotz Vermischung mit persischen, chinesischen und neuerlichen britischen Elementen, gut erhalten. Zahlreiche andere Einflüsse aus dem antiken Griechenland und dem islamischen Kulturkreis lebt die Induskultur bis heute weiter, als Erbe der Vorfahren. Die starke Dominanz des Hinduismus ist jedoch nicht zu verkennen. Traditionen tragen immer mehr die Handschrift des Hinduismus als die der Induskultur. An den täglichen Riten und Gebräuchen läst sich dies besonders gut erkennen - sei es privat oder öffentlich. Tolleranz ist jedoch in Indien durchaus im Alltag vorhanden. Trotz dem Betreben, vorallem orthodoxer Hinduisten, Indien Kultur und Religion aus einer Ader entsprungen darzustellen, ist es leicht erkennbar wieviele Strömungen in diesem Land noch immer wirken. Das heutige Indien wird jedoch von der großen Mehrheit seiner Bürger als gut empfunden und sogar als gelungenes Vorbild andere säkularen, toleranten Vielvölkerstaaten angesehen. Zumindest wird keine Parallaxe der Sekularität empfunden.

Über die Geschichte Indiens kann man ewig philosophieren. Ich möchte in diesem Zusammenhang aber nur noch auf das System der Maharajas eingehen. Im Land des Tigers spielten sie lange Zeit eine bestimmenden Rolle. Ihre legenäderen Tigerjadten sind berüchtigt und auf schwärfste zu verurteilen. Der berühmteste von ihnen war der Maharaja von Rewa, welcher den ersten weißen Tiger unter den Jungen einer Tigerin fand, die er am Vortag erschossen hatte.

Taj MahalTeile eines Indienbildes werden wieder lebendig beim Besuch des Maharaja-Palastes in Jaipur oder Udaipur, beim Besuch in Fatehpur Sikri und des Taj Mahal. "Maharaja" setzt sich zusammen aus "maha" (hindi: groß) und "raja" (hindi: König). 1947 regierten 565 Maharajas über ein Drittel der Landfläche Indiens und ein Drittel seiner Bevölkerung. Die Größe der Herrschaftsgebiete war recht unterschiedlich. Sie variierte von Staaten in der Größe Westeuropas bis zu Ländereien so klein wie ein Stadtpark. Von dieser Größe war oft die Anzahl der Ehefrauen, Kinder, Elefanten und Rolls Royces abhängig, aber auch der Titel. Ihre politische Macht wurde von den Engländern meist per Vertrag gegen das Recht der Rohstoff-Ausbeutung ihres Territoriums geachtet.

Im Buch 'Freedom at Midnight' wird der Maharaja von Gwalior beschrieben, dessen Hobby elektrische Modelleisenbahnen waren. Sein Speisesaal war mit der Küche durch Tunnels verbunden, auf denen elektrische Züge das Festessen herbeischafften. Der Maharaja saß während des Dinners am Kopfende der Tafel und bediente ein Schaltpult mit tausend Schaltern, Knöpfen und Kontrollampen und ließ so nach Lust und Laune den einzelnen Gästen Essen vorfahren. Es wird von einem höchst wichtigen Mahl berichtet, bei dem der Herrscher die Kontrolle über seine Züge verlor.

Andere Höhepunkte von Maharaja-Festen waren Elefantenkämpfe oder Hundehochzeiten, bei denen die Lieblingshunde des Fürsten unter Anwesenheit von Zehntausenden von Gästen feierlichst verheiratet wurden. Die Tigerjagd war ein gesellschaftlicher Höhepunkt, der selbst der verkrüppelte Maharaja von Udaipur von der Sänfte aus beiwohnte. Teilweise entsprangen diese Ideen nicht nur den Gehirnen der indischen Maharajas, sondern wurden durch den Besuch europäischer Königshöfe angeregt. So hielt sich zum Beispiel der Maharaja von Kapurthale nach einem Besuch in Versailles für eine Inkarnation Ludwig XIV., des Sonnenkönigs, und ließ seinen Hof dementsprechend umgestalten, wobei er obendrein seine indischen Hofbeamten unter weiße Schillerlockenperücken steckte.

Da viele Maharajas ihre Herkunft von einem Gott ableiteten, ließen sich manche einmal im Jahr von ihren Untertanen als Inkarnation dieses Gottes verehren. Die wohl extravaganteste Vorstellung auf diesem Gebiet gelang dem Maharaja von Patiala. Er fühlte sich einmal im Jahr im Besitz der Manifestation des Shiva-Lingams. Dabei erschien er nackt mit voll erigiertem Penis vor seinem Volk, ließ sich bewundern und huldigen und fühlte sich mit dieser Tat zugleich im Besitz übernatürlicher Kräfte, die er zum Nutzen des Landes zur Vertreibung der bösen Geister aussenden wollte.

Nach der Unabhänigkeit am 15 August 1947 haben die Maharajas mehr oder minder abrupt ihre Macht verloren. Mit Ausnahme der Fürstentümer Junagadh und Hyderabad, die erst 1948 eingegliedert wurden. Allerdings haben sie bis heute noch großen Einfluss. Ihr eigentliches Gebiet hat sich jedoch in der Wirtschaft verlagert. Sie sind heute fast alle Geschäftsmänner und haben dem früheren Pomp aufgegeben, auch um das Volk nicht zu erzürnen. Doch nun genug von den Maharajas.


Der letzte Teil den ich im Zusammenhang mit der Kultur in Indien ansprechen möchte ist die Eßkultur. In Indien kann man nicht von einem Landesweiten "Trend" bei der Ernährung sprechen. Religion, Tradition und Ortlichkeiten bestimmen teilweise sehr dominant, wie die Grundernährung aussieht. Die weiter nördlich liegenden Gebiete Indiens haben das Weißbrot, welches dort Roti genannt wird, als Grundnahrungsmittel, während die südlichen Regionen Reis diesen Status hat. Umgekehrt wie man es vielleicht erwarten würde. Schon bei den Kolonialherren war die Würzung des indischen Essens brühmt berüchtigt. Egal ob Fleisch, Fisch, Gemüse oder sogar Eier und Salat, alles wird sehr scharf mit mehren sorten Curry und anderen traditionell indischen Gewürzen bedacht.

Die Kuh als heiliges Tier landet auf den Tellern sehr weniger Menschen in Indien, obwohl zunehmen diese Tradition zu verwässernt scheint und illegal Kühe aus dem Inland nach Pakistan verbracht werden und als undeklariertes Fleich (zum Teil auch als Schwein) wieder nach Indien zurück kommen. Während die Sikhs und die Hindus das Rindfleisch meiden essen die Muslime kein Schweinefleich und trinken keinen Alkohol. Wieder andere Bevölkerungteile ernähren sich religiösen Gründen und Überzeugung vegetarisch. In ländlichen Regionen großteile mehr gezwungen als gewollt, da Fleisch eine Mangelware ist. Egal wo in Indien man ist, die Eß- und Lebensgewohnheiten der unterschiedlichsten Art leben meist eng zusammen. Auch gehört es zum guten Umgang das die Frauen nach den Männern und den Gästen essen. Ist man bei einer sehr traditionsbedachten Familie zu gast, dann wird grundsätzlich kein Besteck verwendet, sondern mit der rechten (nur die Rechte) Hand gegessen.


Bevor ich mich nun der Tierwelt Indiens und den Sehenwürdigkeiten als auch dem Weltkulturerbe in Indien befasse, möchte ich das Thema Politik zumindest angerissen haben. Jedoch wäre es viel zu Umfangreich alleine die Kolonialpolitik zu erörtern und so möchte ich nur zwei spezielle Theman ansprechen. Das ist zum einen die aktuelle Politk Indiens, aber vorne weg noch Worte über einen Mann verlieren der Indien in neuerer Vergangenheit stark prägte - Mahatma Gandhi. Wer Informationen über Indria Gandhi (sie ist nicht verwandt mit Mahatma Gandhi) sucht, kann einen Blick auf meine Seiten über die allgemeine Poltik lesen, welche sich speziell mit der Politik im Bezug auf dem Tiger beschäftigt.

Mohandas Karamchand 'Mahatma' GandhiMahatma Gandhi hies mit vollständigem Namen Mohandas Karamchand Gandhi und wurde am 2. Oktober 1869 in Porbandar (Gujarat/Indien) geboren. Später bekam er den Ehrentitel "Mahatma" verliehen, welcher sich mit "große Seele" (hindi: maha -> groß; atman -> Seele) übersetzen läst. Gandi ist betrebt sein Leben für das Recht der Inder zu leben und studiert deswegen in England Jura. Nach seinem Studium geht er aber nicht gleich nach Indien zurück, sondern wird erst einige Zeit in Britsch-Südafrika tätig. Auch dort setzt er sich für die Gleichberechtigung ein. Er sagte, daß er es deutlich gespürt hat, wie niedrig er selbt und viele andere von den "Weißen" geschätzte wurde. Gandhi arbeitete für etwa 10 Jahre dort und wurde ein durchaus wohlhabender Mann.

Gandi gibt selbt an, daß ihn ein Buch von John Ruskin ("Unto this Last") jedoch stark beeinflusst hat. Dieses Buch sei der Grund warum er anschließend allem Reichtum und Weltlichen entsagte. Getreu den Grundsätzen der "Bhagavad Gita" wollte er sein Leben von diesen Bedrüfnissen befreien und auch völlig autark leben können. Dies war der Grund warum er begann sämtliche Arbeiten die anfielen selbst zu tun. Dies fing an beim Kochen, über die Hygiene (Haare schneiden) und ging bis zum reinigen der Toilette. Die Engländer verpönten dies alles, da sie solche Arbeiten eines Mannes nicht für würdig empfanden. Nach eigenen Aussagen macht Gandi im Alter von 37 Jahren den letzten Schritt zum Brahmacharya. Dies bedeutete, daß er völlig keusch lebte und sich von Gefühlen wie Wut und Haß befreite. Zudem begann er auch immer weniger zu essen und sich auch beim Reden zurückzuhalten.

Das Ziel das Gandi vor Augen haate war die Selbstumwandlung. Brahmacharya bedeutet auch stets Hilfsbereit zu sein und alle Geschöpfe gleich zu respektieren, zu ehren und zu lieben. Der Weg dort hin was sehr asketisch. Im Stil eines Revolutionärs befasste sich Gandi auch mit den Prinzipien des gewaltlosen zivilen Widerstandes. Als Vorbild und Ideengeber führte Gandhi immer wieder Henry Thoreus an. Durch diese Aktionen, welche Gandi natürlich auch umsetzte, wurde er viele male ins Gefängnis gesteckt. Nach dieser frühen Phase in Gandis Leben kam er am 9. Januar des Jahres 1915 wieder heim nach Indien. Als erstes gründete er einen Ashram. Dies ist ein Ort des weltabgeschiedenen Lebens für einen Asketen oder Brahamanen. Dieser Ort ist bis heute gut erhalten und kann besichtigt werden.

Zu etwa dieser Zeit spitzen sich im Land auch immer mehr Unruhen zu. Das Volk war die Kolonialmacht England und deren Umgang mit Land, Leuten und Natur überdrüssig geworden. Die Forderungen nach einem unabhängigen Indien wurden immer lauter. Ghandi versuchte in diesen Konflikt auf ähnliche Weise einzugreifen wie er es bereits vorher in Afrika tat. Der forderte die Menschen zu "zivilem Ungehorsam" auf. Dies führte zu Parolen wie "be Indian, buy Indian" die einen Boykott aller englischen Produkte zu folge hatte. Im Gegenzug sperrt die Engländer diese "Hetzer" immer wieder ein - aus heutiger Sicht untragbar. Eine Besonderheit in Indien war damals, daß die Englänger ein Monopol auf sie Salzgewinnung im Land haben. Da Salz ein wichtiger Rohstoff und auch ein Symbol war begann Gandhi am 12. März 1930 mit seinem legendärem Salzmarsch von Ahmedabad. Ahmedabad ist das Zentrum der indischen Salzgewinnung und an der Küste gelegen. Tausende von Anhänger begleiten ihn bereits.

Mahatma Gandhi wurde durch seine berühmten und spektakulären Aktionen schnell bekannt im ganzen Land und wurde dadurch sogar zwei mal zum Präsident (1924-37 und 1940-41) des nationalen indischen Kongresses ernannt. In seinem typischen Stil mit selbtgearbeiteter Baumwollwäsche wurde er sogar im Buckingham Palace von Konig George VI empfangen. Diese besondere Wäche soll auch ein Protest gehen den britischen Imperialismus sein. Der Besuch in London hat sie jedoch erfolglos gezeigt.

Lord MountbattenNach diesen Ereignissen zieht Mahatma Gandi wieder kreuz und quer durch Indien. Er reist mit einen Angängern immer zu Fuß oder in der dritten Klasse der indischen Eisenbahngesellschaft. Im Jahr 1942 bietet England Indien die Dominion-Verfassung an, die Gandhi strickt ablehnt und nochmals die Briten auffordert das Land zu verlassen, welche eine indische Unabhängigkeit nach Kriegsende versprochen hatten. Die britsche Regierung unter Clement Richard Attlee entsand dann Lord Mountbatten (einen Enkel von Königin Victoria und direkten Nachfahren Karls des Großen ('von Battenberg' war der Name seines Vaters)) als Vizekönig nach Indien. Durch die ausgezeichneten Beziehung zwischen Mountbatten und Gandhi bliebt Indien Mitglied im Commenwealth und als Handelspartner erhalten. Der neue Vizekönig hatte umfangreiche Sonderrecht während seines kurzen Aufenthaltes in Indien im Sommer 1947 (März bis August). Die Briten hielten ihr Versprechen durch den "Indian Independence Act" und der letzte englische Vizekönig, Lord Mountbatton entließ Indien in die Unabhängigkeit. Um Mitternacht des 15.August 1947 erlangte Indien seine Freiheit.

Jawaharlal NehruDie Regierungsbildung stellte sich jedoch als weitaus schwerer heraus als angenommen. Auf der konstituierenden Sitzung und vielen weiteren Besprechungen gab es immer wieder Streit zwischen den Führeren der einzelnen Parteien. Weder Mountbatten noch Gandhi haben es geschaft den Konflikt so einzudämmen, daß er nicht zu einem Glaubenskrieg zwischen Muslimen und Hindus führte. Der erste Bürgerkrieg des freien Indiens war im Gange. Die Differenzen waren so groß, daß Indien faktisch geteilt war in ein hinduistisches Indien und ein islamisches Pakistan. Auf diese Weise wurden West- und Ostpakistan neu geschaffen. Der Premierminister des ersten Kabinetts des freien Indiens war Jawaharlal Nehru (Vater von Indira Gandhi). Jedoch Mohamed Ali Jinnah, Führer der Moslem Liga trug seine 2-Völker Theorie vor und verlangte einen eigenen Staat Pakistan von Indien abzutrennen. Gandhi war gegen eine Trennung Indiens. Die Moslems sind eine Minderheit in der indischen Hindu-Gesellschaft. Hindus und Moslems lebten eher nebeneinander als miteinander. Jinnah verkündete 1946 seine "direkte Aktion" zur Teilung Indiens. Daraufhin kam es zu heftigen Unruhen in großen Teilen des Landes. Gandhi wanderte in dieser Zeit von Dorf zu Dorf um Friede und Gewaltlosigkeit zu predigen. Im Jahr 1947 verkündeten die Briten den Plan zur Teilung Indiens (Cunningham Plan). Das war ein schwarzer Tag im Leben Gandhis.

Immer wieder kommt es in dieser Zeit zu wahren Gemetzeln zwischen den Gruppen. Besonderst bekannt für seine blutigen Massaker war Punjab, da es durch die neuen Staatsgrenzen nun geteilt war und einer großen Anzahl Sikhs dies nicht behagte. Auch die konzentration von brituschen Truppen konnte dem kein Einhalt bieten. Hier konnte Gandhi jedoch nicht einwirken und so befasste er sich mit dem zweitgrößten Krisenherd im Land - Calcutta. Nach einer gewissen Ruhephase kam es wieder zu kleineren Geplänkeln worauf hin Gandhi am 12. Januar 1948 sein Fasten bis zum Tode verkündete, wenn nicht bald Friede geschlossen würde. Er fastete bis ihn die Nachricht erreicht, dass ein Friedenskomitee eine Vereinbarung unterzeichnet und brüderliche Freundschaft und Schutz von Leben und Eigentum der islamischen Minderheit versprochen hatte. Die Fanatiker aber ließen sich nicht bekehren. Gandhi galt für sie als Verräter. Die arme an der Grenze zu Pakistan konnte jedoch nichts positives erreichen.

Eine einzelne Person erweist sich hier durch das Riskieren des eigenen Lebens als stärker als eine ganze Armee. Eine faszinierende Geschichte, die nur in Indien möglich scheint, wo Politik und Religion so eng miteinander verquickt sind, daß es selbst den Moslemführern unmöglich ist, einen Hinduprediger, einen Mahatma, sterben zu lassen. Gandhi wird am 30. Januar 1948 von Nathuram Godse, einem radikalen Hindu, während eines Abendgebetes vor dem Birla House in Dehli von hinten erschossen. Er stirbt mit den Worten 'He Ram' - 'Gott'. Vorher sagte er seinen Anhängern, daß er nur dann ein echter Mahatma gewesen sei, wenn er im Bewußtsein der Gegenwart Gottes und nicht eines natürlichen Todes sterbe.

Der Frieden in Land hält bis heute noch an, auch wenn er an einigen Stellen brüchig ist. Vor allem die Beziehungen zum Nachbarn Pakistan entspannen sich nicht durch den bis heute anhaltenden Konfikt in Kashmir. Dieser Konflikt resultiert noch aus der damaligen Zeit.


Zunächst ist hierbei der Maharaja des Staates von Jammu und Kashmir zu nennen. Er versuchte zu Beginn, seine politische Legitimation durch das gegenseitige Ausspielen Indiens und Pakistans zukünftig zu sichern und trat keinem der beiden Dominions bei. Bald wurde jedoch deutlich, daß die Realisierung eines Sonderweges, der jenseits von Indien und Pakistan lag, nicht den Realitäten auf dem Subkontinent entsprach. Die zentralen Regierungsstellen - wie Post und Kommunikation - im Fürstenstaat unterstanden dem Regierungsbezirk von Lahore, das nun in Pakistan lag.

Dadurch wehten auf den Dächern dieser Regierungsstellen ab dem 15. August die pakistanischen Flaggen. Auch zeigten die wachsenden Spannungen zwischen Hindus und Muslimen im Fürstenstaat, die nach der Teilung Indiens das gesamte Land erfassten, daß Kashmir in der Tat ein Teil des alten Kolonialsystems war und sich ihm nicht entziehen konnte. Teile der muslimischen Bevölkerung im Fürstensstaat standen der Muslim-Liga nahe und optierten für Pakistan. Pastunische Stammeskrieger fielen in den Staat ein und besetzten große Teile, was die Ruhe und Ordnung im Staat bedrohte und die Unabhängigkeitsbestrebungen Kashmirs zunichte machte.

Für große Teile der in der Ladakh -und Jammu-Region, aber auch für einflußreiche Teile der in Srinagar lebenden Bevölkerung der Kashmiris war diese auf einen Beitritt zum Dominion Pakistan ausgerichtete Option nicht tragbar. Das Spielen der pakistanischen Karte gegen Indien wurde für den Maharaja immer unhaltbarer. Es zeigte sich bald, daß Kashmir seine Unabhängigkeit nur noch durch indische Hilfe gewährleisten konnte.

Folglich unterschrieb der Maharaja als einzig legitimierte Institution des Staates jener Zeit am 26. Oktober 1947 den Beitritt Jammu und Kashmirs zum Indischen Dominion (sog. "Instrument of Accession"). Dieser Schritt wurde vom Generalgouverneur Indiens am 27. Oktober akzeptiert und mit der Landung indischer Truppen am selben Tag untermauert. Pakistan hingegen akzeptierte diesen Verfassungsakt nicht und meinte, daß dieser Schritt durch Gewalt und Trick herbeigeführt wurde und der Staat für Pakistan optiert hätte. Jammu und Kashmir wurde nun zu einem Streitpunkt zwischen beiden Staaten, der auf der Ebene der UNO ausgetragen wurde. Hier warf die pakistanische Führung der indischen vor, daß Indien in der Tat niemals die Schaffung Pakistans akzeptiert hätte und daß in Jammu und Kashmir ein Exempel statuiert werden solle. Der Staat sei mehrheitlich von Muslimen bewohnt, was ihn zu einem natürlichen Teil Pakistans mache.

Beide Seiten willigten im Laufe des Jahres 1948 schließlich einem Waffenstillstand unter der Bedingung zu, ein Plebiszit über den zukünftigen Status abzuhalten. Dies trennte das bereits wieder durch indische Truppen eroberte Gebiet per 1. Januar 1949 vom restlichen Teil des Staates (sog. "Line of Control"). Das Plebiszit wurde bis zum heutigen Tag nicht abgehalten, da beide Seite die Bedingungen für seine Durchführung nicht akzeptieren konnten. Dadurch blieb der ehemalige Fürstenstaat in zwei von jeweils Indien und Pakistan verwaltete Gebiete geteilt.

Für Indien stand eine sukzessive Einbindung der ehemaligen Fürstenstaaten in sein Verfassungssystem nicht in Frage. Es sah sich hierbei auch durch das Abkommen mit den politischen Führern Kashmirs (National Conference) vom Juli 1952 in dieser Politik bestätigt. Doch diese versuchen bis zum heutigen Tage, auch unterstützt durch das pakistanische Interesse auf das Gesamtgebiet, innerhalb Indiens einen Sonderstatus für Kashmir auszuhandeln. In den 90er Jahren führte diese Situation in einen zwischen Militanten und dem indischen Staat ausgetragenen Krieg.

Die Entwicklung in und um Kashmir ist unlösbar mit dem Schicksal beider Staaten, Indiens und Pakistans, verbunden. Eine nur auf Jammu und Kashmir bezogene Lösung des Konflikts ist undenkbar, da es den Kashmir-Konflikt als solches nicht gibt. Vielmehr reflektiert sich in ihm der Stand der politischen Entwicklung in beiden Staaten. Mit Militärmachthabern in Islamabad und Hindunationalisten in Neu-Delhi ist eher mit einem weiteren Polarisieren der gegenseitigen Positionen zu rechnen als mit einer friedlicheren Gestaltung des Verhältnisses.

Da beide Staaten instabil sind, kann der ungelöste Verfassungsstatus Jammu und Kashmirs daher hier auch zu einer längeren konfliktreichen Situation führen. Diese können auch auswärtige Kräfte ausnutzen. Bis für den gesamten Subkontinent eine alternative politische Ordnung gefunden wird oder andere politische Kräfte in Pakistan und Indien Einfluß erlangen, bleibt Jammu und Kashmir andauernd brisant. Die Afghanistan-Krise wurde von beiden Seite genuzt, um ihre Position zu sichern. Mit diesen Ausführungen möchte ich das Kapitel Politik schließen und mich nun der Natur und den Landschaften Indiens widmen.


Indiens Landschaften sind ebenso beeindruckend wie seine Kultur. Entstanden durch Jahrmillionen lange tektonische Bewegungen der Kontinentalplatten entstand im Süden Indiens der "große Graben" und im Norden das höchste Gebirge der BrahmaputraWelt, der Himalaya. Die Gebirge des Himalaja fallen nach Süden zu einer fruchtbaren Schwemmlandebene ab, die das Land in einem breiten Band von Osten nach Westen durchzieht. Im Norden Richtung Tibet haben auch zwei der größten Flüsse Indiens ihren Ursprung. Die sind der Brahmaputra und der Indus. Während der Indus weiter bis Pakistan fließt, verläuft der Ganges Richtung Bengalen und vereinigt sich am Golf von Bengalen mit dem Brahmaputra. An der Vereinigungsstelle hat sich eines der gewaltigestenFlussdeltas gebildet, welches einen großen Mangrovensumpf (mit 4162km² Sundarbanseinen der größen der Welt) bildet. Dieser Mangrovensumpf zwischen Indien und Bangladesch wirdSundarbans genannt. In den Sundarbans lebt heute die größte freilebende Tigerpopulation des indische Tiger und der gesamtenTigergattung. Berüchtigt sind die Sundarbans jedoch nicht für den Anzahl der dort lebenden Tiger, sondern fürderen Ruf Menschenfresser zu sein. In der Tat werden dort überdurschnittlich viele Menschen (ca. 100 pro Jahr) von Tiger gerissen. Die Wissenschaft macht hierfür die Tatsache verantwortlich, daß in den Sundarbans salziges Brackwasser fließt, welches die Tiger dort nachweislich zu sich nehmen. Hierdurch nimmt man an, daß das Fleich des Menschen besonders würzig für Tiger schmeckt. Da der Mensch auch biologisch einem Tiger ncihts entgegensetzen kann, scheint er als leichte Beute beliebt, obgleich tatsächlich nur weniger Tiger Menschen angreifen, die die es tun dafür um so öfter. Mehr über die Sundarbans kann auf der Unterseite über die menschenfressenden Tiger nachgelesen werden.

Im Süden liegt das massive Hochland von Dekkan mit Teilen des ältesten Gesteins der Erde. Besonders für Geologen ist diese Region interessant, sie bietet aber auch sehr viel natürliche Schätze und Artenreichtum. Von der gesamten Landmasse sind heute leider nur noch weniger als 20% mit Wald und Dschungel bedeckt. Zum Teil wurde der Dschungel abgeholz oder viel Brandrodungen zur Gewinnung von Ackerland zum Opfer. Heute ist es weitgehend reguliert, jedoch wird immernoch Fläche vernichtet. Auf diese Weise werden immer mehr Arten zurück gedrängt und die die sich "zur Wehr" setzen, werden ausgerottet. Ähnlich wie bei den Sundarbans hat fast jeder Fluss der den Ozean erreicht ein Delta mit mehr oder minder großen Mangrovensümpfen. Die Regionen des Nordens wie Assam oder der Südwestküste wie Westghats sind dominiert von feucht-tropischen Regenwäldern. Sogar Kastanien und immergrüne Eichen gedeihen im regenreiche Osthimalaja. In Höhenlagen über 1000m Metern findet man auch vermehrt Rhododendren.

Tee wird in Indien in vielen Bundesstaaten angebaut, wie zum Beispiel Orissa, Tamil Nadu, Himal Pradesh, Karnataka, Westbengalen, Mizoram, Tripura und Manipur. Für den Export hochwertiger Qualitätstees in alle Welt sind allerdings nur wenige Regionen interessant. Diese wären Darjeeling, Terai, Dooars, Sikkim (im Norden von Westbengalen), Assam (Bundesstaaten Assam, Orunajal und Mizoram), Nilgiri (Kerala u. Karnataka). Auch im Süden wird Tee kultiviert. Ein ehr unbekanntes Anbaugebiet sind die "Nilgiri Hills". Die Tees dieser Region zeichnen sich durch einen fein-duftigen, leichten Geschmack aus, der ein bischen an die besseren Ceylon-Tees erinnert. Durch die Höhenlage von 800 bis 2000m haben die Tees wenig Tannin und sind sehr bekömmlich. Trotz der im Vergleich zu Assam sehr kleinen Anbaugebiete kommten 25% der indischen Teeproduktion aus den "Blue Mountains" von Nilgiri.

Durch die Maßlosigkeit der Menschen in den Jahren von 1850 bis 1980 wurde die indische Flora und besonderst die Fauna nachhaltig geschädigt. Um kein Massenartensterben zu verursachen mussten zahrreiche Schutzgebiete und Reservate eingerichtet werden. Einige speziell für den Schutz einer Tierart, wie Rhantambor oder Kanha für den Tiger. Andere für den Schutz aller Tiere und Pflanzen der Region, wie Velavadar oder Manas. Die geographische Vielfalt des Subkontinents Indien spiegelt sich auch in der Tierwelt wieder. Es gibt über 350 Säugetierarten und 1200 verschiedene Vogelarten. Jede Region hat etwas Besonderes zu bieten. Beispelsweise das Hangul-Rotwild findet man nur in den Tälern von Kaschmir, das Nashorn an wenigen Stellen des Flusses Brahmaputra im Osten, die schwarzen Langur-Affen in den Westlichen Ghats, und im Westen ist die Heimat der letzten asiatischen Löwen.

In den manigfaltigen Wildreservaten stehen unter anderem die letzen asiatischen Löwen, der indische Elefant, das Gaurarind, natürlich der Tiger, das indische Rhinozerus, der Schneeleopard sowie der Moschushirch, der Gavial und die große indische Trappe unter Schutz. Da es in Indien über 200 Parks und Reservate gibt ist es so gut wie unmöglich alle aufzuzählen und deren Artenreichtum zu verdeutlichen. Jedoch möchte ich unbedingt auf die wichtigsten und größen Schutzgebiete hinweisen und grob beschreiben welche Tierarten dort heimisch sind.

KanhaRanthambor

NORDINDIEN

Dachigam Wildlife Sanctuary(Kaschmir): Weites Tal, Berghänge. Die einzige Heimat des seltenen Hangul-Rotwilds; Leoparden, Schwarz- und Braunbären, Reiher.

Govind Sagar Bird Sanctuary (Himachal Pradesh): Vogelschutzgebiet mit Kranichen, Enten, Gänsen und Krickenten.

Corbett National Park (Uttar Pradesh):. Ausläufer des Himalaya in der Nähe von Dhikala; Salwälder und -ebenen; Tiger, Elefanten, Cheetal (geflecktes Rotwild), Nilgai (indische Antilope) und verschiedene Vogelarten. Hervorragende Angelgründe im Fluß Ramganga.

Dudhwa National Park (Uttar Pradesh): Nepalesische Grenze; Tiger, Faultiere und Panther.

Naina Devi National Park - Tal der Blumen (Uttar Pradesh): Dieser »Dachgarten« liegt auf einer Höhe von 3500 m. Sondergenehmigung erforderlich.

Sariska National Park (Rajasthan): Ca. 200 km von Delhi entfernt. Wald und offene Ebenen; Sambar (größtes indisches Rotwild), Nilgai (indische Antilope), Blackbuck, Panther, Tiger; gut in der Dunkelheit.

Ranthambhore (Sawai Madhopur/Rajasthan): Bewaldete Hügel, Ebenen und Seen; Simbar, Chinkara (indische Gazelle), Tiger, Faultiere, Krokodile und Zugvögel.

Keoladeo Ghana Bird Sanctuary (Rajasthan): Indiens schönster Vogelpark, viele einheimische Wasservögel, Zugvögel aus Sibirien und China, Kraniche, Gänse, Störche, Reiher sowie Schlangen.

Bandhavgarh National Park (Madhya Pradesh): Dieser Park in den Vindhyan-Bergen hat eine große Anzahl verschiedener Tiere, einschl. Panther, Sambar und Gaur.

Kanha National Park (Madhya Pradesh): Salwald und Grasland; einzige Heimat der Barasingha (Sumpf-Rotwild); Tiger, Cheetal, Gaur.

Shivpuri National Park (Madhya Pradesh): Offener Wald am See; Chinkara, Chowsingha (vierhörnige Antilope), Nilgai, Tiger, Leoparden, Wasservögel.

OSTINDIEN

Namdapha National Park (Arunachal Pradesh): Tiger, Leopard, Gaur.

Kaziranga National Park (Assam): Elefantengras und Sümpfe; Nashörner, Wasserbüffel, Tiger, Leoparden, Elefanten, Rotwild, viele Vogelarten. Elefantenritte im Park möglich.

Manas Wildlife Sanctuary (Assam): An der Grenze nach Bhutan, Regenwald, Grasland und Flußbänke; Nashörner, Wasserbüffel, Tiger, Elefanten, Langur-Affen, Wasservögel. Fischen ist erlaubt.

Nameri National Park (Assam): Tiger und Wasservögel. Fischen erlaubt.

Palamau Tiger Reserve (Bihar): Bewaldete Hügel; Tiger, Leoparden, Elefanten, Sambar, Dschungelkatzen, Rhesusaffen, gelegentlich Wölfe.

Hazaribagh National Park (Bihar): Hügellandschaft mit Salwald; Sambar, Nilgai, Cheetal, Tiger, Leoparden, gelegentlich Muntjaks (Rotwild).

Sundarbans Tiger Reserve (Westbengalen): Mangrovenwälder; Tiger, Rotwild, Krokodile, Delphine, zahlreiche Vogelarten. Mit gemieteten Booten zu erreichen.

Jaldapara Wildlife Sanctuary (Westbengalen): Tropischer Wald und Grasland; Nashörner, Elefanten, zahlreiche Vogelarten.

Simlipal Tiger Reserve (Orissa): Riesiger Salwald; Tiger, Elefanten, Leoparden, Sambar, Cheetal, Muntjaks und Chevrotain.

Chilika Sanctuary (Puri): Zahlreiche Vogelarten, Delphine.

SÜDINDIEN

Periyar Wildlife Sanctuary (Kerala): Großer künstlicher See; Elefanten, Gaur, wilde Hunde, Schwarze Langur-Affen, Otter, Schildkröten, viele Vogelarten einschließlich des Nashornvogels. Rundfahrten per Boot.

Vedanthangal Water Birds Sanctuary (Tamil Nadu): Einer der größten Brutplätze in Indien. Kormorane, Reiher, Störche, Pelikane, Lappentaucher und viele andere.

Point Calimere Bird Sanctuary(Tamil Nadu): Vor allem für Flamingos bekannt, aber auch Reiher, Krickenten, Brachvögel, Regenpfeifer, Blackbuck und Wildschweine.

Pulicat Bird Sanctuary (Andhra Pradesh): Flamingos, graue Pelikane, Reiher, Seeschwalben.

Dandeli National Park (Karnataka): Bisons, Panther, Tiger und Sambar. Von Goa aus leicht erreichbar.

Jawahar National Park (einschließlich Bandipur und Nagarhole National Parks/Karnataka und der Wildschutzgebiete von Mudumalai/Tamil Nadu und Wayanad/Kerala): Riesige Mischwälder; größte Elefantenherde Indiens, Leoparden, Gaur, Sambar, Muntjaks, Rieseneichhörnchen. Einheimische Vogelarten.

WESTINDIEN

Tadoba National Park (Maharashtra): Teakwälder und See; Tiger, Leoparden, Nilgai, Gaur. Besuche auch nach Einbruch der Dunkelheit.

Sasan Gir National Park (Gujarat): Bewaldete Ebenen und See; letzte Heimat des asiatischen Löwen; Sambar, Chowsingha, Nilgai, Leoparden, Chinkara und Wildschweine.

Nalsarovar Bird Sanctuary (Gujarat): See; Zugvögel; einheimische Vögel einschließlich Flamingos.

Little Rann of Kutch Wildlife Sanctuary (Gujarat): Wüste; Khur-Herden (Indiens Wildesel), Wölfe, Karakal.

Velavadar National Park (Gujarat): Delta-Grasland; große Blackbuck-Herden.

Krishnagiri Uparan National Park (Maharashtra): Früher als Bolivri bekannt. Kanheri-Höhlen, Vihar, Tulsi und Powai-Seen, Wasservögel. Löwen-Safaripark in der Nähe.

Obgleich die Anzahl an Naturschutzgebieten beeindruckend klingt stellen diese nur 4,53% der Landesfläche dar. Jedoch muss man bedenken, daß dies bei einem so großen Land umgerechnet 148.928km² entspricht. Im Vergleich ist diese Fläche mehr als doppelt so groß wie das größte Bundesland Deutschlands, welches mit 70.547km² Bayern ist, ist. Angesichts der gewaltigen Schäden an der Natur sollten wir dankbar für jeden geschützen Fleck sein, es ist jedoch angeraten dringend mehr Flächen bereitzustellen. Nicht nur in Indien, sondern überall. Die schiere Masse an Menschen die in Indien ernähert werden muss stellt jedoch immer wieder einen Konflikt mit der Natur da. So wird illegal in Schutzgebieten Ackerbau betrieben, was aber im Härtefall noch zu tollerieren wäre. Nicht mehr zu tollerieren ist jedoch die illegale Jagd auf artgeschützte Tiere und dies ohne Rücksicht ob es Jagd wegen Hunger oder um die viel verwerflichere Jagd um Trophäen geht. Die Strafen dafür sind auch in Indien sehr hoch, erscheinen aber anhand der letztjährigen (2002) Wildererstatistik noch nicht drakonisch genug. Der Mensch muss begreifen, daß er sowohl sozial als auch in der Natur nicht konsequenzenlos auf lange Sicht leben kann. Wenn man heute keinen Schnitt macht, dann wird man es morgen wahrscheinlich auch nicht. Nach der Ausrottung einer Art oder ganzen Gattung nützt die Erkenntnis was man hätte anderst machen können faktisch nichts mehr.


Bevor ich abschließend noch Worte über den Tiger in Indien und seine Situation, sowie die Höhepunkte Indiens, näher beschreibe, möchte ich wie versprochen noch einige Angaben über die wirtschaftlichen Verhältnisse in Indien angeben. Die folgenden Kennziffern stammen aus dem Jahr 2002 und wurden von amtlicher Seite ermitteln. Demzufolge ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit etwa 470 Mrd. Euro (BRD: 1800 Mrd. Euro) anzugeben. Trotz der enormen Masse an Menschen und dem unschätzbaren Reichtum Indiens sind die wirtschaftlichen Kapazitäten noch lange nicht ausgeschöpft. Dies hat zur Folge das in Indien im Jahr 2002 eine Zuwachsrate (Wirstschaftswachstum) von 6,4% festgehalten wurden, und ein bereits entwickelter Markt wie Deutschland nur mit unter 1,5% dienen kann.

Der indische Arbeitsmarkt weis eine Arbeitslosenquote von rund 23% auf, so daß etwa jeder vierte Inder keine Arbeit (angemeldet) besitzt. Ein Grund für die relativ Hohe Quote ist die anhand der Zusammensetzung der BIP zu erkennen. So hat die Landwirtschaft einen Anteil von 28% (BRD: 1%), die Industrie von 26% (BRD: 28%) und Dienstleistungen von 46% (BRD 71%). Da zunehmender Mangel an Land und auch zunehmende Anzahl von Naturkatastrophen die Landwirtschaft direkt trifft, haben Länder mit hohem landwirtschaftlichen Anteil am BIP meist eine höhere Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt noch eine mit 4% noch annehmbare Inflationsrate. Auch Indien gibt mehr aus als er drüfte. So beliefen sich die Staatseinnahmen 2002 auf geschätzte 56,4 Mrd. Euro, während aber 65,9 Mrd. Euro ausgegeben wurden. Kalkulatorisch führt das zu einem Zahlungsbilanzdefizit von 2,7 Mrd. Euro. Die Auslandsverschuldung ist jedoch im Vergleich zu Deutschland nahezu lächerlich, sieht man Indiens Schulden bei 94,1 Mrd. Euro und Deutschlands Schulden bei 2.300 Mrd. (2,3 Billionen) Euro. Geleistete Entwicklungshilfe der westlichen Industrieländer spielt bei einer Höhe von 1,37 Mrd. Euro insgesamt keine Rolle.

Aus Sicht der Energiewirtschaft ist Indien ein Zwerg. Mit einem Energiebedarf von 474,11 Millionen Tonnen ÖE (kg Öleinheiten) pro Jahr verbraucht Indien nur 43,9% mehr Energie als Deutschland. Halten wir uns noch einmal wie Größe und Einwohnerzahl beider Länder vor Augen. Der Hauptenergieträgen der westlichen Nationen ist allersamt das Öl. In Indien ist es mit einem Anteil von 34,3% auch wichtig, jedoch wird es von der Kohle, mit 54,3%, noch übertroffen. Kernkraft (1,2%), Erdgas (7,7%) und regenerative Energie (2,3%) spielen praktisch keine Rolle. Alle diese angesprochenen Faktoren müden nun in das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen, welches mit 355 Euro pro Person und Jahr nicht sehr üppig ausfällt. Bedenkt man weiterhin eine rechnerische Anzahl von 2438,54 Inder pro Arzt (in Indien), dann erklären sich die teilweise dramatischen Gesundheitsstatistiken (z.B. Sterblichkeitsraten).

Auf 1000 Einwohner kommen 121 Radios, 69 Fernseher, 22 Telefone, 1,2 Handys, 0,2 Faxe, 2,7 PCs und 0,02 Internetzugänge. Es gibt etwa 4700 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von über 70 Mio. Exemplaren. Transport vor allem mit der Bahn, die sich aber teilweise in desolatem Zustand befindet, so daß es immer wieder zu Unfällen kommt. Schienennetz 62.915 km, davon 12.296 km elektrifiziert. Die staatlich kontrollierte Eisenbahn ist der größte Arbeitgeber Indiens. Straßennetz 3.319.644 km, davon etwa 50% befestigt. 34.900 km "National Highway". 54% der Dörfer sind ohne Anschluß an den Straßenverkehr. 340 Flughäfen, davon 6 internationale, die größten sind Bombay, Neu-Delhi, Madras, Kalkutta. Staatliche Fluglinie ist die Air India und Indian Airlines. Die Handelsflotte zählt zu den 20 größten der Welt. Haupthäfen sind Kalkutta, Jawarharla Nehru (bei Bombay), Bombay und Kandla. Daneben 18.200 km Wasserwege auf Ganges, Brahmaputra und deren Zuflüsse.

Grundschulunterricht ist an allen öffemtlichen schulen kostenlos und - zumindest theoretisch - Pflicht bis zum Alter von 14 Jahren. Es gibt 204 Universitäten und 8.613 Hochschulen mit 6,1 Millionen Studenten. Analphabetenrate: Männer 34,5%, Frauen 62,3%. Die indische Verfassung enthält die Zielvorgabe der "Erziehung für alle", dennoch ist anzunehmen, dass mehr als 35 % der indischen Bevölkerung Analphabeten sind. Die Qualität der Bildung - von Grundschulen bis Universitäten - hat eine dramatische Bandbreite.

Die relativ stabile Regierung Vajpayec will den Reformprozess fortsetzen. Die Befürworter einer nationalistischen Abschottungspolitik - oft unter dem Schlagwort "swadeshi" diskutiert - haben deutlich an Einfluss verloren. Eine gängige Kritik an den indischen Wirtschaftsreformen ist jedoch, dass vieles angekündigt ist, doch kaum etwas umgesetzt wird. Der Handlungsbedarf ist erheblich: Verbesserung der Infrastruktur, Privatisierung der Staatsbetriebe, Abbau von Subventionen, Beseitigung bürokratischer Hemmnisse, Abbau des hohen Haushaltsdefizits und viele weitere.


An dieser Stelle möchte ich noch auf das Leben der Tiger in Indien eingehen. Einen kleinen Abriss über die geschichtliche Entwicklung des Tigerschutzes in Indien geben und auch auf die heutige Situation näher eingehen. Das der Bengaltiger heute noch existiert verdankt er zum überwiegenden Teil der indischen Regierung unter Indira Gandhi. Die erschreckenden Zahlen die von der IUCN (Weltnaturschutzunion) vorgelegt wurden, haben Anfang der 70er Jahre des letztes Jahrhunderts des vergangenen Jahrtausends, Indria Gandhi zum Handeln gebracht.

Maßgebend an der Studie die den Tigerbestand als äußerst kritisch einstufte war der berühmte Wildbiologe Kailash Sankhala. Diese Studie wurde im Jahr 1969 in Dehli auf einer Vollversammlung der IUCN vorgelegt und wurden mit offenen Ohren aufgenommen. Was sehr wenige Menschen wissen ist, daß bis Mitte 1969 der Löwe das indische Nationaltier war. Per Staatsdekret erließ die Premiermisisterin das in alle Zukunft hinein der Tiger das Nationaltier sein soll. In den folgenden zwei Jahren sah sich Indira Gandhi einer Anzahl mächtiger Jagdorganisationen gegenüber die alles versuchten die populäre Tigerjagd zu erhalten. Auch die englische Krone (Elisabeth II), welche immer wieder gerne zu Besuch in Indien war und dann selbstverstämdlich auch auf Tigerjagd gehen wollte, versuchte sich einzumischen (wird gemunkelt). Trotz dieser enormen Anstrengungen der Jagdlobby folgt 1971 der symbolische Fakt das Staatsdekret von 1969 umzusetzen. Teilweise gegen den Widerstand in der eigenen Partei drückt Indira Gandhi das landesweite Jagdverbot für den Tiger durch.

Tigermutter mit Kind

Erstmalig in der neueren Geschichte Indiens wurde 1972 eine offizielle Tigerzählung durchgeführt. Obgleich damalige Methoden heute als zu ungenau gelten, kamen doch so verheerende Zahlen zu Tage, daß es unabdingbar war durchzugreifen. Um das Jahr 1900 herum wurde der Bestand der Tiger auf rund 40.000 auf dem Subkontinent beziffert. In den einzelnen Fürstentümern der Maharajas waren durchaus groben Zahlen bekannt die einfach addiert wurden. Die offizielle Zählung nur knappe 70 Jahre später kam auf eine Populationsgröße von nur 2.000 Tigern. Der Bestand wurde also um 95% reduziert. Ein Ergebis mit dem wohl niemand außer den warnenden Wildbiologen gerechnet hatte.

In Naturschützerkreisen verbreiteten sich diese Informationen wie ein Lauffeuer. Als Reaktion auf diese Ergebnisse wurden die "Operation Tiger" von Guy Mountford (einer der Gründer des WWF) ins Leben gerufen. Der eigentliche Auslöser war jedoch Indien selbst mit seiner Politik und nicht wie man gerne hört der WWF selbst. In Kooperation mit Indien, Bangladesh und Nepal wurden die Gründung von Naturreservaten erreicht. Die eine Millionen US-Doller als Spenden, gesammelt durch den WWF, waren wichtig doch muss man anerkennen, daß das indische Volk unter der Führung seiner Regierung den überwiegenden Teil der Kosten trägt. Ein Jahr später initiiert Indira Gandhi das indische "Project Tiger". Eine der Maxime war auch den Lebensraum zu schützen. Da der Tiger am Ende der Nahrungskette steht muss auch die Natur und die anderen Tiere die in einem Ökosystem zusammen leben erhalten werden. In der Tat scheint heute die größe der Tigergebiete das essentiell wichtigste zu sein. Während man Wilderei halbwegs im Griff hat, ist die Vernichtung des Lebensraum noch im Gange.

Zwischen den Jahren 1973-76 gründet die indische Regierung die größten und bekanntesten der heutigen Tigerschutzreservate, sowie viele weitere Reservate für ebenfalls sehr bedrohte Tiere. Von vorne herein wurden Pufferzonen um diese Schutzgebiete angelegt, die von den Menschen als Ernteland genutzt werden dürfen. Jedoch ist in diesen Zonen kein Eingreifen in die natürlichen Begebenheiten (Brandroden, usw.) erlaubt. Ohne diese Pufferzonen, welche heute schon stark dezimiert scheinen, wäre das Kernland der Tiger in höchster Gefahr - noch mehr als jetzt schon.

Bei einer der folgenden Tigerzählungen im Jahr 1989 werden mit rund 4.000 Tiger schon ein doppelt so großer Bestand erfasst, leider bleibt nachwievor die Unsicherheit der Zählmethode im Raum stehen. Der Leiter des Tigerprojektes war damals B.R. Koppikar der nunmehr die Übersicht über 23 Tigerreservate hatte. Vollmundig wurde verbreitet, daß der Tiger nun nicht mehr vom aussterben bedroht sei. Nur vier Jahre später war aber zu erkennen wie trügerisch der Erfolg bis 1989 war. So wurden 1993 offiziell 250 Tiger weniger gezählt als 1989.

Der Grund war jedoch nicht bei einem Fehler der indischen Bestrebungen zu suchen. Zum einen war es der Entzug von immer mehr Land und so entstehende Konflikte zwischen Tiger und Mensch, was jedoch der wichtigste Faktor war und auch heute noch ist ist die traditionelle chinesische Medizin (TCM - mehr bei China). Die Nachfrage stieg ins unermessliche und so stiegen auch die Zahlen an gewilderten Tigern. Alleine im Nationalpark Ranthambor konnte man 1993 nur noch 20 Tiger von den 1989 gezählen 45 Tigern aufspüren. Alleine dort hatte sich die Population als mehr als halbiert.

Die Gründung des "Global Tiger Forum" 1994, dem Tigerspezialisten und hochrangige Vertreter aus immerhin elf der vierzehn Tigerländer beisitzen, sollte dem entgegen wirken. Leider ist bis heute keine nachhaltige Wirkung zu erkennen. Das Komitee überwacht die Situation in Indien, konzentriert sich aber stärker auf die Amur-Region Sibiriens, da die Situation dort sehr viel kritscher ist. Jedoch sollte trotz der Brisanz nicht die Orte aus dem Blick verlieren wo die Lage gesichert scheint, sonst behegt man den gleichen Fehler immer wieder, den man in der Geschichte abgezeichnet findet. Kontrolle verschleißt, wenn sie nicht immer wieder verstärkt wird.

Optimistische Zahlen gingen im Jahr 2000 von rund 3.500 bis 4.500 Tigern in Indien aus. Neuere Schätungen liegen ebenfalls in einem Bereich der um 4.000 Bengaltiger schwankt. Die eigentliche Wahrheit wird jedoch tiefer liegen. Die einzelnen Reservate gegen immer wieder auffällige Abweichungen in den Messperioden an, so daß rein rechenrisch die Zahl der Tiger in Indien zwischen 2.500 und 4.000 sein könnte.

Neben den Bemühungen der indischen Regierung die teilweise jedoch an finanziellem Kapazitätsmangel leiden gibt mitterweile auch immer mehr kleine Organisationen die sich im Tigerschutz engagieren. Dies können eingewanderte Europäer oder auch einheimische naturbewußte Menschen sein. Ohne diese Front im kleinen wäre die Zahl der gewilderten Tiger und der erfolgreichen Schmuggelversuche über die Staatesgrenzen nach China emens höher. Größere Organisationen scheinen sich mehr in die Rolle der Schirmherren zurückzuziehen. Teilweise ist eine richtige Beschaffungskriminalität zu vermuten, die jedoch geschickt verschleiert und rechtlich nicht nachweisbar ist. Es wäre aber nicht das erste Mal in der Geschichte, daß ein ehrenhafter, gloreicher und sogar überlebenswichtiger Umstand von schamlosen Geschäftemachern ausgenutzt wird. Wer dem Tiger in Indien helfen möchte sollte sich wohlweislich überlegen wie er dies tut - ob nicht kleiner überschaubarere und vorallem menschlich und persönlichere Projekt besser geeignet sind, als eine Spendennummer und einen Briefkasten voller teurer Promotion und einem Verwaltungsoverhead welchen man eigentlich nicht subventionieren will oder sollte. Wer wirklich sein Herzblut einbringen möchte, der muss nach Indien und selbst etwas bewegen, nur leider sind die wenigsten in der Lage (rein finanziell und auch familiengebunden) diesen Traum zu leben. Falls man im Leben aber diesen Grad an Unabhänigkeit erreichen kann, dann sollte man seinen Verlangen auch nachgeben.

Der Herrscher des Dschungels, der Tiger!!Als abschließendes Resümee über die Lage der indischen Tiger kann man nur erneut darauf hinweisen, daß sich die Lage seit 1993 nicht entspannt hat und alle Bemühungen durch den steigenden Druck des Bevölkerungswachstum und den Irrglauben an die TCM zu nichte gemacht wurden. Obwohl die Situation stabil anmutet muss man auf der Lauer liegen, um etwaige Gefahren frühzeitig im Keim zu ersticken. Internationales koordiniertes Vorgehen gegen den illegalen Schmuggel im Rahmen der TCM oder blanken Trohähengier können wir von außen bewirken, die innerindischen Probleme jedoch kaum beeinflussen. Höchstens eher grob durch den Geldhahn steuern. Die Lage ist brisant. Der indische Tiger ist nachwievor vom aussterben bedroht, zwar weniger kritisch als beispielsweise der Amurtiger, jedoch ist die Lage für den indischen Tiger dadurch faktisch auch nicht besser. Die Natur wiederholt sich nicht. Wenn der letzte Bengaltiger gestorben ist oder ermordet wurde, wird es ihn nie wieder geben. Das sollten wir alle nie vergessen!!!!!!!


An Orten die man Indien gesehen haben wollte besteht wahrhaft kein Mangel. Alleine über einen einzelnen dieser Höhepunkte könnte man Stunden lang reden. Deswegen möchte ich hier nur die bekanntesten und schönsten Aufzählen. Wer Bilder oder weitere Erklärungen zu den einzelnen Orten möchte kann mir gerne eine Email schicken oder selbst im Internet auf Suche gehen. Wo solllte man also gewesen sein??:

Taj Mahal in Agra, Felsentempel von Ajanta (Wandmalereien), Ajmer (die berühmten Moscheen), der Goldene Tempel in Amritsar, Palast der Winde in Jaipur, Kanha-Tiger-Reserve, Ranthambor-Tiger-Reserve, Gir-Nationalpark, Tierreservat Manas, Paläste in Udaypur (Stadtbefestigung & Tempel), Höhenluftkurort Simla, Moschee Taj-ul Masjid in Bhopal, Delhi (Rote Fort, Moschee), Bombay (Stadtteil Fort, Elephanta-Höhlen), Calcutta (Dalhousie Square), Chandigarh, Ruinenstadt Mandu, Tempelstädte Alt-Bhubaneshwar & Khajuraho & Mahabalipuram, Palaststadt Fatehpur Sikri, Paläste und Tempel in Madurai, Höhlentempel von Ellora, hinduistische Wallfahrtsorte (u.a. Benares, Mathura, Puri), Srirangam-Tempel (Wischnu-Heiligtum) bei Tiruchirapalli, buddhistische Wallfahrtsorte (u.a. Bodh Gaya, Sanchi, Sarnath), Maisur (Dussehra-Fest im September/Oktober), Darjeeling.

Neben diesen wundervollen Orten hat die UNESCO auch einige Orte zu Weltkulturerbe erklärt. Diese Orte gilt es besonders zu erhalten, da sie nicht nur für die indische Geschichte, sondern für die Geschichte der Menschheit sehr wichtig sind. Auch über sie kann man mehr sagen, als hier und heute Zeit und Platz wäre, aber sie verdienen es zumindest genannt zu werden. Viele diese Orte wurden bereits bei den Sehenwürdigkeiten genannt, dies soll hier aber keinen Abbruch tun. Folgende Weltkulturerbe befinden sich in Indien:

Mahabodhi-Tempel von Bodh Gaya, Felsentempel von Ajanta; Höhlentempel Ellora, Rotes Fort in Agra, Taj Mahal in Agra, Sonnentempel von Konarak, Tempelbezirk von Mahabalipuram, Nationalpark Kaziranga, Wildschutzgebiet Manas, Nationalpark Keoladeo, Kirchen und Klöster von Goa, Tempelbezirk von Khajuraho, Tempelbezirk von Hampi, Mogulstadt Fatepur Sikri, Tempelanlage von Pattadakal, Höhlen von Elephanta, Tempel von Brihadisvara in Thanjavur, Nationalpark Sundarbans, Nationalpark Nanda Devi, Buddhistisches Heiligtum bei Sanchi, Grabmal Kaiser Humajuns in Delhi, Kutub Minar mit seinen Moscheen und Grabbauten in Delhi, Himalaja-Gebirgsbahn nach Darjeeling.

Mit diesen Ausführungen möchte ich heute schließen und hoffe das Land Indien, seine Menschen und seine Kultur etwas näher gebracht zu haben. Vieles konnte nicht gesagt werden, da es zu weit abschweifen würde, aber die Informationen sollten dennoch ein halbwegs komplettes Bild von Indien geben können.


Für Informationen über den Lebensraum des Tigers, gehen Sie bitte zur Seite Lebensraum. Sollten Sie noch Fragen zu Indien und diesem "Land des Tigers" haben, dann schreiben Sie mir bitte eine EMail:

© 2002 by Marc "Sesshoumaru" Meiner