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ie Schnurrhaare sind sehr empfindliche Tastorgane. Diese speziellen langen und versteiften Haare kann man nur am Kopf des Tigers finden (mit Ausnahme der Rückseite der Vorderbeine), sie sind also nicht gleichmäßig verteilt über den Körper, sondern lokalisiert. Ihnen kommen besonderer Funktionen zu, da der Tiger diese Schnurrhaare benutzt um neben dem Abstasten von Gegenständen auch Abstände einzuschätzen, wenn er beispielsweise mit dem Kopf voran durch eine kleine Öffnung will.

Der gesamte Körper des Tigers ist selbstverständlich für Tastereignisse empfindlich. Wie man sich auch noch leicht vorstellen kann sind nicht alle Körperregionen gleichermaßen für solche Reize empfänglich. Im folgenden unterscheide ich zwischen globalen und lokalen Reizen.

Diese Unterscheidung bezieht sich auf die Unterschiedlichen Instrumente der Reizaufnahme. Im Klartext sind mit globalen Reizen diejenigen gemeint die über "normale" Fellhaare bzw. Körperstellen aufgenommen werden, während mit lokalen Reizen solche gemeint sind, die über spezialisiert Tasthaare oder Rezeptoren aufgenommen werden. Diese spezialisierten Tasthaare werden auch Schnurrhaare genannt oder von der Zoologie als Vibrissen bezeichnet.

Diese Vibrissen, die neben an der Nase noch an anderen Stelle wie über den Augen vorkommen, sind besonders bei Dunkelheit zum Ertasten von Gegenständen nützlich. Da solche Gegenstände zumeist auch mit den Pranken abgetastet werden, befinden sich dort ebenfalls Zonen mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber Tastreizen.Ähnlich wie die kleineren Verwandten des Tigers hat dieser ebenfalls Körperstellen an denen er gerne "gestreichelt" werdem möchte und andere Stellen an denen dies keinen großen anklang finden würde.

Alle Raubtiere, die ihre Beute mit den Pfoten/Tazen fest halten, besitzen solche Schnurrhaare die die meinstens genau so breit oder etwas breiter als der Körper des jeweiligen Tieres sind. Wenn ein Tiger seine Beute also mit den großen Tatzen festhält, dann muss er die Beute mit anderen "Organen" abtasten. Eigentlich ist die Bezeichnung Schnurrhaare nicht korrekt und man sollte lieber Tasthaare sagen, jedoch hat sich diese Begriff so eingeschliffen, daß es gebräuchlicher ist ihn zu verwenden. Ebenso empfindlich wie diese Tasthaare sind auch die Sohlen der Tigertatzen. Beim Abtasten eines Gegenstandes wird ein Tiger diesen Gegenstand erst ein paar mal ganz vorsichtig mit den Tatzen abtasten. Dies dann immer häufiger und auch fester. Die Tasthaare an der Innenseite der Vorderbeine können dabei gehilflich sein. Erst wenn diese Test bestanden ist wird ein Tiger beginnen den Gegendstand zu "beschnüffeln". In Versuchen hat mein mehreren Tiger die Schnurrhaare gestutzt und sie in Dunkelheit durch einen Raum mit Hindernissen laufen lassen. Dabei haben diese Tiger viel häufiger die Orientierung verloren und liegen gegen Hindernisse als die Tiger, bei denen die Vibrissen nicht gekürzt wurden.

 

Falls es noch weitere Fragen gibt, kann man mir hier einfach eine EMail schreiben:


© 2002 by Marc "Sesshoumaru" Meiner