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Schädel![]() ![]() ![]() |
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Nun wende ich mich den sekundären
Waffen des Tigers zu, den Krallen. Die Krallen bestehen aus einer Hornstruktur,
welche sich wiederum aus zwei Strukturen zusammen setzt. Gemeint sind hier
die harte obere Krallenplatte und die weichere untere Krallensohle. Da sich
nun die weichere Krallensohle stärker verschleißt als die Krallenplatte
ist ein ständiger Prozess der autonomen Schärfung der Krallen,
wären des Gebrauches, im Gange. An den sogenannten Kratzbäumen,
die es in jedem Tigerrevier gibt, werden dann die Reste der vorhergegangenen
Krallenschicht entfernt.
Ein weiterer Aspekt der betrachtet werden sollte ist hier der Umstand des Einsatzes der Krallen. Obwohl ich mich hier explizit mit dem Tiger beschäftige treffen die meisten Aussagen auf viele andere Mitglieder der Familie der Felidae ebenfalls zu. Meistens ist die Rede von der Fähigkeit der Felidae ihre Krallen einziehen zu können. Dies ist streng genommen so nicht haltbar. Eigentlich sollte man vor herausstreckbaren Krallen sprechen. Werden diese nicht benötige sind sie in lederartigen Hautscheiden vor Abnutung und Beschädigung geschützt. Die einzige Ausnahme unter den Großkatzen ist der Gepard (Acinonyx jubatus), der nicht in der Lage ist seine Krallen einzuziehen (die Nomenklatur spricht für sich). Der Tiger besitzt an jeder Extremität fünf Zehen. An den beiden Armen (Vorderfüßen) besitzt jede Zehen eine sichelförmig gebogene Kralle, wobei zu beachten ist, daß die erste Zehe, die auch Pollex genannt wird, stark verkürzt ist und daher den Boden während des normalen Gehens in der Regel nicht berührt. An den Hinterfüßen des Tigers befinden sich zwar ebenfalls fünf Zehen jedoch ist die erste Zehe, die auch Hallux genannt wird, ebenfalls nicht voll ausgebildet. Die Hallux ist sogar nur rudimentär am Skelett des Fußes vorhanden und tritt äußerlich gar nicht mehr in Erscheinung. So tragen natürlich auch nur die vier verbleibenden Zehen eine Kralle, die in Form und Größen den vorderen ähneln. Gesondert zu erwähnen ist auch, daß die zweite bis fünfte Zehe der Vorderpranken jeweils drei Gelenke besitzen, während die erste Zehe nur aus zwei Zehenglieder (Phalangi) besteht. Die Krallen erreichen eine Länge von bis zu 100mm am Außenbogen gemessen. Es dürfte eigentlich nicht schwer sein sich vor Augen zu führen, was für eine Waffe diese Krallen darstellen. Sie werden oft in ihrer Bedeutung mit der der Primärangriffswaffe (Gebiss) gleichgestellt oder nur wenig darunter eingestuft. Mehr Informationen zur Muskulatur der Pranken und der Krallen
finden man auf der Seite über den Aufbau der Beine.
Die obige Darstellung soll nun schematisch zeigen wie die Knochenkontruktion
mit den Krallen verbunden ist und wie diese Aufgebaut sind (Schnittdarstellung).
Leider gibt es keine Möglichkeit die anatomischen Fachbegriffe zu
umgehen. Auf der Abbdildung nicht der Reihenfolge nach der unguicularer
Kamm (1), unguicularer Fortsatz (2), Krallenplatten (3), Tatzensohle (4),
Beugertuberkel (5), untere Krallenbeugemuskelsehe (6), mittlere Knochenphalanx
(7), gebündelte Streckmuskelsehnen (8), Haut der Klauenscheide (9),
Streckmuskelfortsatz (10). |
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Die ersten beiden Abbildungen von links sollen nocheinmal die Funktion der Krallen darstellen. Die rechte Grafik stellt eine Zeichnung einer verwundeten Pranke dar, auf der man auch sehr schön erkennen kann, wo die Krallen befindlich sind und wie die Anordnung dieser bei nährere Betrachtung aussieht. Hier dargestellt ist eine Tatze in der die Stacheln eines Wildscheins stecken. Dies kann in der freien Natur hin und wieder vorkommen und ist sehr schmerzhaft, da sich diese Stacheln durch ihren Aufbau langsam durch das Fleisch hindurch bewegen. Mehr Informationen hierzu findet man unter "Jagdverhalten des Tigers". Die letzten Darstellungen in diesen Kapitel beziehen sich nochmals auf die Eigenheiten der Tigerpranken. Die linke Darstellung ist ein Gibsabguss einer Tigerpranke, die ich leider nicht in besserer Qualität einscannen konnte. Die Pranke ist im Durchschnitt 14,0cm hoch und 11,4cm breit. Das nächste Bild weiter links ist eine Photograhpie eines realen Prankabdrucks im Sand. Die letzen beiden Bilder zeigen die Sohle einer Tigertatze. Sie ist immer schwarz gefärbt, lediglich die fünfte Zehe (Pollex) ist hell gefärbt. Dies ist die Färbung bei "normalfarbenen" Tigern. Bei den weißen Tigern ist es so, daß die komplette Sohne der Tatzen hell ist, da auch hier wie beim Fell Melaninmangel vorhanden ist. Diese zeigt die ganz rechte Darstellung. Mehr Informationen über weiße Tiger findet man in der entsprechenden Rubrik. Ich hoffe, daß ich die Informationen im Zusammenhang mit den Tatzen und den Krallen des Tigers verständlich und komplett darstellen konnte. Obgleich es sicherlich noch mehr zu sagen gäbe ist das Problem meistens, daß es keine geeigneten Darstellungen gibt. Somit möchte ich dieses Thema schließen und hoffe, daß es viele Informationen weitervermitteln konnte. Falls es noch weitere Fragen gibt, kann man mir hier
einfach eine EMail schreiben: |
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© 2002 by Marc "Sesshoumaru"
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